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Der Schlüssel als Symbol für den Anfang

Nur knapp einen Monat dauerte es, bis die Krusendorfer Gemeinde nach der Verabschiedung von Pastorin Ursula Strohecker in den Ruhestand ihre neue Pastorin Sabine Titz-Müller begrüßen konnte. In einem gut besuchten Festgottesdienst wurde sie von Propst Sönke Funck und dem Kirchengemeinderat in ihr Amt eingeführt. Unter den Gottesdienstbesuchern in der Krusendorfer Dreifaltigkeitskirche fand sich auch Ursula Strohecker.

Propst Sönke Funck dankte denn auch ein zweites Mal und ausdrücklich dem Kirchengemeinderat Krusendorf für die tolle Arbeit, die es möglich gemacht hatte, dass die Pastorenstelle so schnell und reibungslos neu besetzt werden konnte. Dies sei nicht immer so. Er dankte aber auch Pastorin Titz-Müller: „Dass Sie sich hier beworben haben in Krusendorf, in unserem Kirchenkreis!“. Diese bewusste Entscheidung habe sie in ihrem Bewerbungsanschreiben formuliert als den Wunsch, sich in die gelebte Gemeinschaft einer ländlichen Kirchengemeinde einbringen und einbinden zu können.

Propst Funck ging aber auch auf die Sorgen der Kirchengemeinde ein, er wisse um die Unzufriedenheit, die damit einhergehe, dass es nur noch eine halbe Pastorenstelle in der Gemeinde gibt. Die Gemeindeglieder- und Wohnbevölkerungszahlen, die Grundlage für die Berechnung der Stellen im Kirchenkreis sei, rechtfertige leider nicht mehr. Das sei belastend und schmerzlich. Aber: „Wir sind zur Gestaltung dieser Veränderungsprozesse gerufen, mit Realismus, Phantasie und Kreativität.“ So appellierte er auch an die Gemeinde: „Helfen Sie mit, diese Situation zu tragen, machen Sie immer wieder deutlich, wie wichtig Ihnen Kirche, Gemeinde und Gottesdienst sind.“

„Der Schlüssel steht als Symbol für den Anfang“, so Pastorin Titz-Müller in ihrer Predigt, bei der man fast meinte, ein Lächeln in der Stimme zu hören. Ihren ersten Gottesdienst hatte sie schon zu Erntedank gehalten und im Anschluss Gespräche mit Gemeindegliedern führen können. Das Pastorat werde ihr und ihrem Mann mehr und mehr ein Zuhause. Der Schlüssel trage aber noch eine weitere Bedeutung für sie: „Er steht für Begegnungen mit Ihnen, liebe Gemeinde. Begegnungen sind wie Schlüssel zueinander: Erst wenn wir einander kennengelernt haben, sind wir auch einander gegenüber aufgeschlossen“. Das wünsche sie sich sehr. 

Um den Schlüssel zur Beziehung mit Gott zu finden, verwies Titz-Müller auf den Wochenspruch des Propheten Micha: „Es ist Dir gesagt, Mensch, was gut ist, nämlich das Recht und die Gerechtigkeit achten, Nächstenliebe und Gemeinschaftswohl zu tun und zu fördern und vor allem: deinen Lebensweg ganz bewusst im Vertrauen auf Gott gehen und die Verbindung zu ihm zu halten!“ Diesen Wochenspruch wolle sie sich als Leitbild nehmen für ihre neue Arbeitsstelle, erklärte sie. Sie hoffe, dass sich mit dem Symbol für den Anfang ganz schnell viele konkrete Schlüsselerlebnisse und Begegnungen verknüpfen. Sie versprach: „Darum will ich mich mühen, dass wir Schlüssel zueinander finden und immer wieder neue Schlüssel zum Glauben und Vertrauen in Gott – für uns und für alle, die zu uns kommen“.

Kirche im Norden