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Ein Kirchturm für die Jugendlichen

  • Propst Matthias Krüger (rechts) freut sich mit Diakonin Anja Hauschild (2. von rechts) sowie Pastor Rainer Karstens (hinten), Hans-Hinrich Blunck (KGR Christkirche, links) und Hans Valdorf (Vorsitz Bürgerstiftung Region Rendsburg, 2. von links) auf die neue Jugendkirche.

Die Gartenhütte aus dem alten Lukashaus ist umgezogen und auch sonst weht frischer Wind in der kirchlichen Jugendarbeit in Rendsburg und Umgebung. Sechs Kirchengemeinden kooperieren mit dem Zentrum für Kirchliche Dienste (ZeKiD) des Kirchenkreises Rendsburg-Eckernförde: Neben den drei Rendsburger Gemeinden St. Marien, St. Jürgen und Christkirche auch die Kirchengemeinden Büdelsdorf, Westerrönfeld und Osterrönfeld. Das Ziel: Jugendarbeit stärker vernetzen, gemeinsam gestalten und letztlich eine Jugendkirche im Rendsburger Raum gründen.

Dafür haben die Kooperationspartner tatkräftige Unterstützung gesucht und gefunden: Diakonin Anja Hauschild freut sich darauf, als hauptamtliche Mitarbeiterin die Jugendarbeit und die Gründung der Jugendkirche voran zu bringen. Die Stelle ist beim ZeKiD angesiedelt, räumlicher Schwerpunkt wird aber künftig die Bugenhagenkirche sein. Zuletzt war Hauschild mit dem Schwerpunkt Kinder- und Jugendarbeit in der Kirchengemeinde Aurich-Kirchdorf tätig. Über die Zusammenarbeit der Kirchengemeinden in der Jugendarbeit freut sich der Rendsburger Propst Matthias Krüger: „Die Jugendlichen in unserem Kirchenkreis sind sehr aktiv, mit einer Jugendkirche in Rendsburg bekommt diese Arbeit wichtige Impulse“. 

Im Sommer dieses Jahres war das Projekt „Lukashaus“ der Kirchengemeinden Osterrönfeld, Westerrönfeld und Christkirchengemeinde Rendsburg-Neuwerk ausgelaufen. Mit dem neuen Kooperationsprojekt wird deutlich: Jugendarbeit ist und bleibt für Kirche ein wichtiges Feld, in der Vernetzung miteinander kann dies künftig noch besser gelingen. Im Namen der rund 35 Jugendlichen, die schon Teil der Jugendarbeit im Rendsburger Raum sind, dankte Christel Kohnert, Vorsitzende des Kooperations-Jugendausschusses, dem Kirchenkreis, den Gemeinden und der Bürgerstiftung Region Rendsburg: „Sie sind sehr froh, dass die Arbeit hier weitergeht und jemand für sie da ist“. 

Von einem ehrenamtlichen Helferkreis ist die Gartenhütte auf dem Grundstück der Bugenhagenkirche wieder aufgebaut worden. Auch dafür dankte Christel Kohnert im Namen aller Beteiligten herzlich: „Großer Dank gilt insbesondere der Bürgerstiftung Region Rendsburg, die mit einem Zuschuss in Höhe von 2.000 Euro den Start für das neue Projekt Jugendkirche unterstützt hat. So konnten der Umzug der Hütte, neue T-Shirts mit Logo für die Jugendlichen und neue Kommunikationstechnik für Diakonin Hauschild finanziert werden. Ebenso ist zu danken dem Kirchenkreis Rendsburg-Eckernförde für Mittel aus dem Innovationsfond für die ersten beiden Jahre des neuen Projektes mit insgesamt 12.000 Euro.“ Die beteiligten Kirchengemeinden bringen jährlich 50.000 Euro für das Projekt auf, das zunächst für zwei Jahre geplant ist.

Die Jugendlichen können und sollen gemeinsam mit Anja Hauschild ihre eigene Spiritualität entwickeln, Gemeinschaft erleben, den christlichen Glauben kennenlernen und vertiefen, in ihrer Persönlichkeit wachsen und Verantwortung übernehmen und nicht zuletzt Freiräume für eine kreative Beteiligung am kirchlichen Leben erhalten. Die Jugendlichen selbst hatten in einer Befragung erklärt, für Jugendkirche brauche es einen Kirchturm. Den haben sie in Bugenhagen nun. Diakonin Hauschild will auch Kontakte zu Ehrenamtlichen und Jugendlichen knüpfen und festigen und das Konzept „Jugendkirche“ voranbringen. Hauschild: „Ich begleite die Jugendlichen, anstatt ihnen voran zu gehen. Die können und wollen auch schon ganz viel alleine. Hier sollen junge Träume gelebt werden! Es geht nicht darum, dass sich hier ein Mid-Ager verwirklicht“.

Derzeit können die Jugendlichen einmal in der Woche in eine Jugendgruppe kommen (dienstags von 18 bis 21 Uhr), Hauschild hofft aber, dieses Angebot mittelfristig erweitern zu können. Außerdem gestalten die Jugendlichen Andachten und Jugendgottesdienste, die Diakonin Hauschild aber lieber als „Gottesdienste von Jugendlichen für alle“ verstanden wissen will. Schließlich könne jeder an diesen Gottesdiensten teilnehmen. Weitere Punkte der Arbeit: Freizeiten und Konficamps, Fahrten nach Schweden, Taizé, vielleicht auch mal wieder an einer KlimaSail teilnehmen… Ideen hat Anja Hauschild viele, sagt aber: „Was davon tatsächlich Realität wird, hängt von den Jugendlichen ab. Es geht schließlich darum, was diese jungen Menschen wollen, nicht darum, was wir glauben, was gut wäre“.

Kirche im Norden