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Kirchengemeinde St. Jürgen begrüßt neue Pastorin, Konfirmandinnen und Konfirmanden

  • Freuen sich auf die kommenden gemeinsamen Jahre: Pastorin Claudia Heynen (links), Pastorin Katharina Schunck (Mitte) und der für Rendsburg zuständige Propst Matthias Krüger.

Rendsburg – Mit einem Festgottesdienst begrüßte die Kirchengemeinde St. Jürgen in Rendsburg am Sonntag (25.6.) die neuen Konfirmandinnen, Konfirmanden - und die neue Pastorin Katharina Schunck (28). Nach einer langen Vakanz in der Kirchengemeinde ist das Team damit wieder komplett.

Bereits am vergangenen Sonntag fand die feierliche Ordination im Dom zu Schleswig durch Bischof Gothart Magaard statt. Ihr Pastorat in Seemühlen-Nord hat Schunck auch bezogen und ist seit dem 1.6. in der Gemeinde aktiv und auch schon mit den Konfirmandinnen und Konfirmanden auf Tour. In seiner Rede dankte Propst Matthias Krüger Pastorin Heiland sowie Pastor Dr. Berg für den geleisteten Vertretungsdienst und die große Hilfe, die sie der Gemeinde damit waren. 

Vor der offiziellen Berufung in den Dienst hieß Krüger die neue Pastorin herzlich willkommen und riet ihr und der Kirchengemeinde: „Lassen Sie sich Zeit, die Gemeinde zu entdecken, das große Ganze und die netten Feinheiten. Sparen Sie nicht an Neugier und Fragen. Und Ihr, liebe Gemeinde, gebt auch Ihr eurer neuen Pastorin die Zeit, die sie braucht, um anzukommen“. Er freue sich, dass Schunck auf ihrer Suche nach einer Gemeinde mit liberalem Profil, einer offenen Gemeinde, in der Bewährtes trägt, wo aber auch Neues gemeinsam mit anderen probiert werden kann, St. Jürgen gefunden habe. 

Schunck predigte im Anschluss an die Berufungszeremonie über das Motto des diesjährigen Kirchentages: „Du siehst mich“. Sie wandte sich dabei vor allem an die neuen Konfirmandinnen und Konfirmanden: „Wie viele Selfies sind am letzten Wochenende auf der Konfirmandenfreizeit entstanden, wie viele Bilder habt ihr bei Snapchat oder Instagram gepostet. Und das ist heute völlig normal, man postet und aktualisiert seinen Status, teilt der Welt mit, was man gerade macht, was man vielleicht gerade isst, wie man sich gerade fühlt, alles unter dem Motto: „Hey, du, sieh mich an“. Ich glaube, es ist nicht einfach nur das Bedürfnis danach, so viele Likes wie möglich für ein Bild zu bekommen, rein äußerlich gesehen zu werden, es ist viel mehr das Bedürfnis danach, dass jemand wirklich hinschaut, dass sich jemand wirklich interessiert, dass uns jemand wirklich sieht und wahrnimmt, mit allem, was zu uns gehört, unserer Freude, aber auch unseren einsamen Seiten, den traurigen, solchen, die auf den Selfies oft keiner sieht“. Diese Sehnsucht könne am heutigen Tag ein wenig gestillt werden: Die Gemeinde begrüße die Konfirmandinnen und Konfirmanden, aber auch die neue Pastorin. Auch wenn man in diesem Dienst nur schwer übersehen werden könne, sei ihr die Sehnsucht, gesehen zu werden, nicht fremd, so Schunck weiter: „Ich vertraue darauf, dass Gott sieht und alle Facetten von mir kennt, sieht, was unter der Oberfläche ist“.

Mit Katharina Schunck kommt eine waschechte Schleswig-Holsteinerin in die Gemeinde St. Jürgen. Geboren in Brunsbüttel hat sie nach dem Abi 2008 in Hamburg Theologie studiert und sich nebenher in der Telefonseelsorge engagiert sowie dem Chorgesang (als Chorleiterin) und der Jugendarbeit gewidmet. Zudem ist sie seit vielen Jahren auch beim Wacken Open Air in der Festivalseelsorge aktiv. Ihr Vikariat absolvierte sie in Glückstadt und kommt nun als Pastorin zur Anstellung, wie es heißt, in die Kirchengemeinde St. Jürgen.

Für diese Arbeit hat sie schon klare Vorstellungen: „Wenn wir uns als Kirche in der Nachfolge Christi sehen, dann müssen wir auch diakonisch sein. Jesus hat sich nicht nur den gut situierten Menschen zugewandt, sondern hat gerade die gesehen, die sonst keiner mehr sehen konnte oder wollte. Eine Kirchengemeinde muss den Anspruch haben, Menschen gastfreundlich aufzunehmen, gerade die Menschen, die am Rande der Gesellschaft stehen oder aus dem System schon rausgefallen zu sein scheinen. Integration und inklusive Gemeinde, in der gemeinsam das Leben gefeiert, aber auch betrauert werden kann, egal, woher man kommt, egal, was man verdient, egal, welche Schulbildung man genossen hat; das wäre meine Vision. Schritt für Schritt will ich diesem Ziel entgegen gehen und vieles passiert in St. Jürgen schon“, so Schunck.

Kirche im Norden