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Neue Familienaufteilung schafft mehr Gleichberechtigung

Rendsburg – Die Kronshagenerin Eva Kessler, Coach, Supervisorin, Familien- und Erziehungsberaterin mit eigener Praxis, hat schon viele Familien dabei begleitet, ihr persönliches Familienkonzept zu entwickeln und zu leben. Mittlerweile hat die Beraterin das von ihr entwickelte Familienkonzept  als Buch veröffentlicht und hält viele Vorträge darüber. Kürzlich hat sie das Konzept in der Evangelischen Familienbildungsstätte Rendsburg-Eckernförde vorgestellt. Mehr als 30 Frauen und Männer waren nach Rendsburg gekommen, um Anregungen für ihren Familienalltag zu bekommen.

Familie hat sich verändert. Heute kehren in der Regel die Mütter nach einer kurzen Elternzeit zurück in ihren Beruf. Spätestens ab da gilt es Kinder, Beruf, Familienalltag und Paarbeziehung unter einen Hut zu bekommen. Eva Kessler hat in ihrer Arbeit festgestellt, dass viele Paare diesen Alltag als stressig empfinden. Rollenmuster passen nicht mehr. Mann und Frau leiden unter der Last der vielen Aufgaben. „Das Ziel ist ein spielerischer Umgang mit der Organisation des Familienlebens“, erklärte Eva Kessler. Praktisches Handwerkszeug zur Verteilung der Aufgaben in der Familie stellte sie vor.

Wäschewaschen, Essenkochen oder Kinderpflege gilt als Arbeitszeit, stellte sie zunächst klar. Arbeitet eine Mutter oder ein Vater in Teilzeit und managt nachmittags die Familie während der andere Partner Vollzeit arbeitet, gilt die gesamte Zeit – Familienarbeit plus Berufszeit – als Arbeitszeit. Kesslers Ziel: Jeder der beiden Partner soll Zeiten nur für sich allein haben. Dafür riet sie zur Erstellung von Wochenplänen für die Eltern, um Arbeitszeiten zu ermitteln. Gemeinsam werde dann besprochen, wann wer Freizeit brauche. In dieser Zeit hat der Mann oder die Frau dann wirklich frei – von allem.

Den Kindern müsse dann kommuniziert werden, wer zu welcher Zeit für sie da ist. Da meist Frauen nicht sofort loslassen könnten, riet Eva Kessler den Frauen, in den ersten Wochen ihre freie Zeit außer Haus zu verbringen. Deutlich machte sie auch, Kinder nicht zu überfordern. Kleine Kinder könnten spielerisch in den Familienalltag mit einbezogen werden. Aber richtig unterstützen könnten Kinder erst ab zehn Jahren.

Weitere Infos zum Familienkonzept gibt es unter www.evakessler.de.

Kirche im Norden