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Tage der Freundschaft in Haapsalu

  • Die Rendsburger Gruppe wird von Bischof Tiit Salumäe in Haapsalu willkommen geheißen (v.l.: M.Jacobsen, M.Brodersen, B. Keil, G.Galle, H.Halver mit Bischof Salumäe)
  • Bischof Tiit Salumäe und Bischof emeritus Eero Huovinen (Finnland) im Abschluss-Gottesdienst vor der estnischen Kirchenflagge und dem eingeweihten Wappen des Bischofs von Haapsalu

Rendsburg - „Changing times – stable relationships“  lautet die Überschrift über die Partnerschafts-/Freundschaftstage in Haapsalu (Estland). Zu ihnen waren auch die drei lutherischen Kirchengemeinden in Rendsburg eingeladen, die seit 30 Jahren mit der lutherischen Gemeinde in Haapsalu partnerschaftlich verbunden sind. Der jüngste Besuch Ende August bot genügend Stoff, Anregung, Erfahrung für weiteres Nachdenken und für das Lebendig-Halten der Beziehung zu den Freundinnen und Freunden in Estland.

In diesem Jahr hat die Jaani-Gemeinde ihre internationalen Partnergemeinden zum dritten Mal zu „Tagen der Freundschaft" eingeladen; dadurch kam es zu Begegnungen mit Christen aus Finnland, England und Deutschland (aus der schwedischen Partnergemeinde konnte leider niemand teilnehmen).

Begleitet wurde das Freundschaftstreffen von Vorträgen, Impulsen und Podiumsdiskussion durch hochkarätige Referenten: Erzbischof Urmas Viilma (Ev.-Luth. Kirche Estland) und der finnische emeritierte Bischof Eero Huovinen brachten wesentliche Einblicke und Anstöße aus jeweils ihrer Perspektive ein: Erzbischof Viilma sprach auch als einer der stellvertretenden Präsidenten des Lutherischen Weltbundes und Bischof Huovinen brachte seine Kenntnis zur Entwicklung „Vom Konflikt zur Gemeinschaft“ zwischen katholischer und evangelischer Kirche ein.

Die etwa 30 internationalen Teilnehmenden hatten somit die Chance, im Gespräch und Austausch miteinander diese theologischen Impulse mit ihren Erfahrungen aus dem Alltag der Partnerschaftsarbeit zu verknüpfen und miteinander zu diskutieren.

Aus deutscher Sicht ergaben sich dadurch für die Rendsburger Gruppe Anknüpfungspunkte mit den drei Delegierte aus dem Kirchenkreis Schmalkalden, die ebenfalls seit längerem mit Haapsalu partnerschaftlich verbunden sind.

Aus Rendsburg waren angereist: Frau Gisela Galle und Frau Margarethe Jacobsen aus der Christkirchengemeinde, Frau Brigitte Keil aus der St.Marien-Gemeinde sowie Magdalene Brodersen von der katholischen Sankt-Ansgar-Gemeinde sowie Henning Halver von der Kirchenkreis-Arbeitsstelle für Ökumene.

Die Tage wurden gestaltet von engagierten Mitgliedern der St. Johannes-Kirchengemeinde um Bischof Tiit Salumäe; zusammen traf man sich in der Jaani-Kirche, hörte den Vorträgen zu, feierte gemeinsam Andachten und begegnete sich bei Snacks und Kaffee. Zudem bestand die Möglichkeit, das Treiben des Stadtfestes von Haapsalu anlässlich des Festes der „Weißen Dame“ zu erkunden und etwas von der Geschichte und Schönheit der Stadt und Landschaft wahrzunehmen. In Haapsalu befindet sich auch ein Haus, das Ilon Willand gewidmet ist; sie hat die meisten der Bücher von Astrid Lindgren illustriert, hat aber auch Wurzeln in Haapsalu und eine Geschichte der Flucht aus ihrer estnischen Heimat in den Zeiten des Zweiten Weltkrieges. Damit wird bis heute auch die jüngere Vergangenheit Estlands und vieler der Partnerinnen und Partner ins Bewusstsein gerückt.

Den Abschluss der Partnerschafts- und Freundschaftstage in Haapsalu bildete in beeindruckender Weise der gemeinsame Gottesdienst im Dom von Haapsalu: Die Mauern erzählen von einer langen, bewegten Geschichte, die Gewänder der agierenden Bischöfe sprechen von Traditionen; der Gesang der Gemeinde und des Chores klingen von Freude und Zuversicht im Glauben in sich verändernden  Zeiten. (Text: Henning Halver)

Kirche im Norden