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Abschied in Nortorf, Neuanfang an St. Marien

  • Das Bild zeigt von links nach rechts Hans-Lothar Kaempfe (Vorsitzender des Nortorfer Kirchengemeinderats), die Pastorinnen Susanne Büstrin da Costa, Anna Trede, Michaela Ehrich und Propst Matthias Krüger.
  • Pastor Rainer Karstens begrüßt Michael Ehrich in der Kirche St. Marien Rendsburg.

Nortorf/Rendsburg – Die Übergänge sind fließend bei Pastorin Michaela Ehrich. Morgens Konfirmation, nachmittags Verabschiedung in Nortorf und zwei Tage später dann Dienstantritt in Rendsburg. Dort wird die 37-Jährige offiziell am Pfingstmontag, 21. Mai, um 10.30 Uhr von Propst Matthias Krüger in ihr Amt eingeführt. In Nortorf hat der Propst sie gerade noch im Verabschiedungsgottesdienst entpflichtet. Zuvor erinnerte Krüger an die gut drei Jahre, die Michaela Ehrich in der Stadt und in den Gemeinden Dätgen,  Borgdorf-Seedorf, Eisendorf und Langwedel als ihrem Pfarrbezirk gewirkt hat. Sie sei in einer Zeit des Umbruchs  und der Vakanzen gekommen und habe sich mit großem Elan eingebracht.

„Da waren vielfältige Gottesdienste mit der ihnen eigenen Sprachkraft, auch mit lyrischen Elementen und Bibliolog. Hören aufeinander, Lernen voneinander. Das ist ihnen wichtig“, sagte Krüger. Der Propst erinnerte an die Schreibwerkstatt zu glaubensbiographischen Fragestellungen, das Engagement der Pastorin im Reformationsjubiläum und die Feier zum 50. Jubiläum der Einweihung der Paul-Gerhardt-Kapelle in Langwedel, die in Michaela Ehrichs Amtszeit fielen. Sie denke gerne an die Jahre in Nortorf zurück, sagt auch die Pastorin selbst.

Die Pastorin war zum 1. März 2015 als Pastorin zur Anstellung in die Gemeinde gekommen. Dort habe sie gemeinsam mit ihren drei Kolleginnen und Kollegen neue Projekte angeschoben wie regelmäßige Taufgottesdienste in der Natur, neue Formen des Gottesdienstes mit anderer Liturgie oder auch neue Modelle des Konfirmationsunterrichts. Besonders hervor hebt sie selbst die gute Zusammenarbeit. „Man durfte unterschiedlich sein, jeder bringt seinen Stil mit, das haben wir als Bereicherung empfunden“, sagt Ehrich und schiebt nach: „Ich glaube, das hatte auch diese Außenwirkung.“

Warum sie jetzt nach Rendsburg wechselt? Gegen Ende der dreijährigen Probezeit vor der Ernennung zur Pastorin auf Lebenszeit schaute sie sich verschiedene Ausschreibungen für Pfarrstellen an. Unter anderem die der Kirchengemeinde St. Marien Rendsburg. Dort hieß es unter anderem, dass der neue Pastor oder die neue Pastorin „Freude an Gottesdiensten in unterschiedlichen, auch neueren Formen hat und gern Amtshandlungen übernimmt“. An diesem Satz sei sie hängen geblieben, sagt sie. Michaela Ehrich möchte gerne an St. Marien neuen Gottesdienstformen ausprobieren. Sie wird auch bei der Weiterentwicklung des Konfirmandenunterrichts mitwirken, der in Rendsburg mit einer fünftägigen Freizeit beginnt und dann etwa ein Jahr bis zur Einsegnung der Jugendlichen weiterläuft.

„Wir waren im Kirchengemeinderat davon überzeugt, dass Michaela Ehrich die richtige Pastorin für St. Marien ist“, sagt Pastor Rainer Karstens. Er ist Vorsitzender des Gremiums und bildet mit Uta Jacobs und jetzt Michaela Ehrich das Pfarrteam in St. Marien. Gemeinsam wollen sie nun die Kirche Mitten in der Stadt weiterentwickeln. „Ich arbeite gerne im Team“, sagt Michael Ehrich. Von den Kolleginnen und Kollegen gebe es viele Anstöße und man könne voneinander lernen.

Dass die gebürtige Kielerin Pastorin geworden ist, war nicht ausgemacht. Zunächst studierte sie Französisch und Religion und wollte Lehrerin werden. Recht bald entschied sie sich doch für die Theologie. „Ich empfinde eine große Liebe zur Sprache und besonders auch zur Sprache der Bibel“, sagt sie. „Dort gibt es Sätze, die sich in ein Leben hineinsperren, die etwas anticken und mit meiner eigenen Existenz zu tun haben.“ Nach dem Studium absolvierte sie ihr Vikariat in der Michaeliskirchengemeinde Kiel-Hassee und ging nach dem Examen noch für ein knappes Jahr nach Caracas. In der venezolanischen Hauptstadt arbeitete sie in der deutschsprachigen Kirchengemeinde San Miguel, bis sie dann ihre erste eigene Pfarrstelle in Nortorf antrat.

Kirche im Norden