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Abschied und Neuanfang in Sehestedt

  • Jens-Olaf Grotjahn, Johanna Zedlitz und Sönke Funck in der St. Peter und Paul Kirche Sehestet

Sehestedt – Es gibt Tage, an denen nicht klar ist, ob ein fröhlicher oder trauriger Gottesdienst zu feiern ist. Die Kirchengemeinde Sehestedt hat am Sonntag (8. Juli) einen solchen erlebt. Denn ihr langjähriger Pastor Jens-Olaf Grotjahn ist von seiner Gemeinde, Freunden, Weggefährten, der Familie und von Propst Sönke Funck in den Ruhestand verabschiedet worden. Es beginnt etwas Neues und eine Zeit geht zu Ende – für die Gemeinde wie für den Pastor, der 15 Jahre in der St. Peter und Paul Kirche am Nord-Ostsee-Kanal gewirkt hat. Zuvor hatte er von 1981 bis 2003 im benachbarten Gettorf gearbeitet.

Am Sonntag wurde beim Abschiedsgottesdienst zugleich die Nachfolgerin von Jens-Olaf Grotjahn begrüßt. Pastorin Johanna Zedlitz wird ab dem 1. Oktober offiziell die Pfarrstelle verwalten, denn sie befindet sich noch im dreijährigen Probedienst, nach dessen Ende sie zur Pastorin auf Lebenszeit ernannt werden kann. Zedlitz hat in Kiel Theologie studiert und ihr Vikariat in Angeln absolviert. Seit 2017 ist sie bereits im Kirchenkreis im Dienst und war in verschiedenen Gemeinden im Vertretungsdienst im Einsatz. Demnächst wird sie mit ihrem Mann und den beiden Kindern nach Sehestedt ziehen.

Propst Sönke Funck beschrieb Jens-Olaf Grotjahn bei seiner Verabschiedung als einen Gemeindepastor durch und durch, der durch seine Dienstaufträge - zuletzt für Männerarbeit im Zentrum für Kirchliche Dienste - aber immer auch einmal über den Tellerrand schauen konnte. Viele kleine und große Abschiede habe es für ihn in den vergangenen Monaten gegeben, ein letztes Mal konnte er das Kirchenjahr mit seiner Gemeinde begehen. „Das letzte Mal die ,Fest-lose‘ Trinitatiszeit, das letzte Mal Erntedank und Ende des Kirchenjahres, das letzte Mal Advent und Weihnachten, die letzte Passionszeit und die österliche Freudenzeit, Deine letzten Konfirmationen, das letzte Mal Himmelfahrt und Pfingsten“, zählte Funck auf.

Auch der vergangene Sonntag war ein letztes Mal, so Sönke Funck in Richtung von Jens-Olaf Grotjahn: „Ein letztes Mal die Vorbereitung eines Gottesdienstes, mit all den Gedanken zu Liturgie und Liedern, der Predigt und dem, was Dir immer wichtig war: Der sorgsame und theologisch durchdachte Blick auf den biblischen Text und das Ganze, die Gestaltung, die Mitwirkenden, der Raum dieser besonderen Kirche.“ Eine Kirche, die zum Abschied ihres Pastors natürlich gut gefüllt war und die Jens-Olaf Grotjahn jetzt erst einmal entbehren muss. Denn der Pastor im Ruhestand – den er offiziell zum 1. Oktober antritt – hat sich, der Gemeinde und der Nachfolgerin ein einjähriges Moratorium verordnet. Pastor bleibt er natürlich denn, so zitierte Propst Funck aus der Ruhestandsurkunde, „Auftrag und Recht zur öffentlichen Wortverkündigung und Sakramentsverwaltung werden durch die Zurruhesetzung nicht berührt“.

Kirche im Norden