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Bestattungen an elf Birken

  • René Klemm und Susanne Petersen an einer der Birken auf dem neuen Friedhof in Krusendorf.

Krusendorf – Die Bestattungskultur befindet sich im Wandel. Auch in der Kirchengemeinde Krusendorf. Von den 15 Beerdigungen im vergangenen Jahr war nicht einmal ein Drittel eine klassische Sargbestattung im Reihen- oder Familiengrab. Die meisten entscheiden sich für eine Urnenbestattung im Wald, auf See oder auch dem Friedhof. So werden auch die verschiedenen Gemeinschaftsanlagen auf dem Alten Friedhof in Krusendorf gut angenommen, berichtet Friedhofsgärtner René Klemm. 

Die Kirchengemeinde hat nun ein neues Angebot entwickelt, mit dem sie auf die Konkurrenz der Bestattungswälder reagiert. Künftig können an den elf Birken auf dem neuen Friedhof am Strandweg Urnen beigesetzt werden. „Da dürfen die Angehörigen auch Blumen in Vasen hinstellen“, sagt Klemm. Das unterscheide die neuen Baumgräber an den Birken von den Waldfriedhöfen, wo keine Blumen an den Gräbern abgelegt werden dürfen. Außerdem sei der Friedhof auch gut mit Rollator oder Rollstuhl befahrbar. Dies sei bei Waldfriedhöfen gerade bei schlechtem Wetter oft nicht der Fall.

An die Bäume wird Klemm eine Plakette mit dem Namen, dem Geburts- und Sterbedatum der Verstorbenen anbringen. „Alles zusammen bieten wir für 1000 Euro an, weitere Kosten fallen nicht an“, sagt er. Pastorin Susanne Petersen, die derzeit in Krusendorf als Vakanzvertretung arbeitet, ist das Namensschild besonders wichtig: „Es zeigt, dass die Menschen nicht vergessen sind. Das ist wichtig, auch wenn die Angehörigen nicht mehr kommen können.“ Und wer kommen will, der findet einen Ort zum Trauern für den konkreten Menschen.

Wie wichtig der Ort des Trauerns und die Namensschilder seien, zeige auch die Erfahrung vieler Seebestattungen. Danach gibt es keinen Ort, an dem ein Schild mit dem Namen der Verstorbenen angebracht werden darf.

Kirche im Norden