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Eine Sekunde nicht nachgedacht – 400 Jahre Dreck

  • Die Ergebnisse der Sammelaktion rund um das Zentrum für Kirchliche Dienste in Rendsburg. (Foto: Julia Herrmann)

Rendsburg - Dreißig Minuten lang durchkämmten Henning Halver, Kirstin Rueß und Julia-Maria Hermann Anfang April Wiese und Gebüsch rund ums Zentrum für Kirchliche Dienste am Margaretenhof in Rendsburg: Nichts für empfindliche Gemüter, denn Menschen und  Hunde hinterlassen hier fast auf Schritt und Tritt Unappetitliches. Noch ärgerlicher als die „Tretminen“ sind die gefüllten Hundekotbeutel, die über Monate unter der Hecke zwischen St.-Michael-Kirche und Wiese abgelagert wurden.

Die Kotbeutel indes müssen sich die Hundehalter aus der Innenstadt mitgebracht haben – im Viertel gibt es nach wiederholtem Vandalismus keine Spender; sie jedoch in der Natur zu entsorgen, zeugt nicht von Weitsicht. Wie der örtliche Kommunalbedarfslieferant auf Nachfrage bestätigt, handelt es sich um Polyethylen – und das heißt: Aus Erdöl gewonnener Kunststoff, der biologisch nur über Jahrhunderte abbaubar ist. So wären die Beutel lediglich in immer kleinere Teile zerfallen und früher oder später in der Nahrungskette in und um Rendsburg gelandet – ebenso wie der Großteil des übrigen Unrats.

Hochprozentiges ist bei den Spaziergängern sichtlich beliebt, darüber wird aber das Recycling vergessen. "Fassen wir uns an die eigene Nase?", fragt Julia-Maria Hermann, im Kirchenkreis zuständig für das Umweltmanagement Grüner Hahn. Und beantwortet die Frage gleich selbst: "Gern, und gern mit Ihrer Hilfe! Ab sofort werden wir einmal monatlich Ideen zur Müllvermeidung in und an kirchlichen Häusern praktisch umsetzen – Kompost, Kochschule, Kleiderbörse stehen bereits auf der Liste." Kontakt: henning.halver[at]kkre.de und juliamaria.hermann[at]kkre.de, Stichwort „unvermüllt“.

Kirche im Norden