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Gemeindefest und 700 Jahre Kirche Sehestedt

  • Die St.-Peter-und-Paul-Kirche Sehestedt wurde vor 700 Jahren das erste Mal urkundlich erwähnt.
  • Pastorin Johanna Zedlitz in der St.-Peter-und-Paul-Kirche
  • Die Kirche liegt direkt am Kanal.

Sehestedt – Die Gemeinde will einfach mal wieder feiern. Ein Gemeindefest um zusammen zu kommen und einen netten Tag zu verbringen. Mit dieser Idee fing im vergangenen Jahr alles an. Herausgekommen ist nun ein größeres Fest, bei der auch Bischof Gothart Magaard, und die Stellvertreterin des Propstes, Kirsten Erichsen, mit dabei sind. Die Kirchengemeinde Sehestedt feiert am Sonntag, 25. August, ab 11 Uhr die erste Erwähnung der St.-Peter-und-Paul-Kirche vor 700 Jahren. Wie die Kirchen in Hütten oder in Gettorf ist auch die Sehestedter in einer Urkunde erstmalig erwähnt, die 1319 ausgestellt wurde. Vermutlich ist die Kirche noch wesentlich älter, Gemeinde und Kirchenkreis gehen von etwa 800 Jahren aus.

So gibt es nun für das Gemeindefest einen weiteren Anlass. „In dem Moment, als wir anfinden zu planen, war das noch nicht in unseren Köpfen“, sagt Pastorin Johanna Zedlitz, die seit etwa einem Jahr in der Kirchengemeinde arbeitet. Ob des besonderen Anlasses fragte die Gemeinde beim Bischof an. „Das war sehr kurzfristig und wir hatten gar nicht mit der Zusage gerechnet, die dann aber recht schnell kam“, sagt Zedlitz. So kann sie sich auf einen Festgottesdienst freuen, in dem es neben der Predigt des Bischofs auch einen Gast an der Orgel geben wird: Rainer-Michael Munz, Kirchenmusikdirektor und Professor für Orgelimprovisation, wird spielen.

Nach dem Gottesdienst beginnt dann das Gemeindefest vor dem Pastorat. Es gibt Essen und Trinken, die Kita baut Spiele für die Kleinen auf und die Pfadfinder präsentieren sich. Der Frauenkreis verkauft bemalte alte Dachschindeln und um 14 Uhr startet eine Rallye rund um die Kirche, bei dem Kleinigkeiten erkundet werde sollen, die sonst nicht so sehr ins Auge fallen. Um 16 Uhr beginnt in der Kirche ein Konzert mit der Kantorei, dem Posaunenchor und dem "Sehestedter Geflöt“.

Geschichte der St.-Peter-und-Paul-Kirche

Die Steine der Sehestedter Feldsteinkirche deuten darauf hin, dass sie bereits zu Beginn des 13. Jahrhunderts erbaut wurde. Erstmalig erwähnt wurde sie dann. Im inneren erinnert sie eher an das frühe 19. Jahrhundert, denn die ältere Inneneinrichtung wurde am 10. Dezember 1813 nach einem Gefecht von Soldaten in einer kalten Nacht verheizt.

Bei dem verlustreichen Gefecht standen sich damals die Verbündeten des im Oktober in der Völkerschacht bei Leipzig geschlagenen französischen Kaisers Napoleon Bonaparte (schleswig-holsteinische und dänische Truppen) und Alliierte (Schweden, Preußen und Russen) gegenüber. Die Dänen und Schleswig-Holsteiner kämpften sich den Weg nach Rendsburg frei, die Kirche war verwüstet.

Erst 1815 konnten wieder Gottesdienste in der Kirche stattfinden. Gründlich renoviert wurde sie dann 1829, als sie nach Osten hin erweitert wurde und damit ihre heutige Form und zudem große Teile ihrer Inneneinrichtung erhielt. Gründlich renoviert wurde die Kirche im Jahr 1972, ihre heutige Orgel stammt aus dem Jahr 1962.

Die St.-Peter-und-Paul-Kirche steht direkt am Nord-Ostsee-Kanal, der die Gemeinde Sehestedt in zwei Teile teilt. Als der Kanal 1965 ausgebaut wurde, mussten 64 Gräber umgebettet werden. Außerdem wurde eine 13 Meter hohe Spundwand gebaut, um das Pastorat, die Kirche und den Friedhof vor dem Abrutschen zu schützen.

Kirche im Norden