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Gutes Essen mit Tischreden und Gesprächen

  • Sie gestalteten das Mahl der Religionen (von links): Ruth Supprian, Sabine Klüh, Brigitte Gottuk, Adriana Stern, Regine Shahidinejad und Fatima Emari.
  • Es ist eingedeckt.
  • Adriana Stern sprach aus der Sicht des Judentums.
  • Das Restaurant im Segelclub war gut besucht.
  • Sabine Klüh, Referentin für Frauenarbeit im Kirchenkreis Rendsburg-Eckernförde, führte durch den Aebdn.
  • Ruth Supprian untermalte die Gespräche an den Tischen mit ihrem Harfenklang.

Eckernförde – Religionen können laut sein und leise. Den Frieden fordern, sich an den eigenen Maßstäben messen und danach handeln. Das ist eine Möglichkeit. Oder aber gemeinsam im Schweigen in den Dialog gehen, die Gemeinsamkeiten als Mitglieder der Menschheitsfamilie erkennen oder einfach im Beginn der Feier des Sabbats den Frieden erleben. Diese Themen, diese Aussagen, diese Sichtweisen auf die eigene und auf fremde Religionen haben die Rednerinnen in den vier Tischreden beim „Mahl der Religionen“ in Eckernförde zur Sprache gebracht.

Bei bester Aussicht auf die Eckernförder Bucht waren knapp 60 Gästen im Restaurant im Segelclub zusammengekommen. Sie bekamen vier Gänge gereicht und hatten viel Zeit das gehörte gemeinsam an den Tischen „durchzukauen“. Unterstützt wurden die Gespräche von sanften Harfenklängen, gespielt von Ruth Supprian aus Stapel. „Dadurch musste niemand in eine Stille hinein sprechen“, sagt Sabine Klüh, Referentin für Frauenarbeit im Kirchenkreis Rendsburg-Eckernförde. Ihr Arbeitsbereich hat den Abend gemeinsam mit der Tourismuskirche des Kirchenkreises veranstaltet. Er stellte so etwas wie einen Abschluss der Ausstellung „#Religramme“ dar, die bis Ende Juli in der Kirche St. Nicolai Eckernförde zu sehen gewesen war. Thema des Abends und der Tischreden war: „Wenn Frieden und Gerechtigkeit sich küssen“.

Die vier Rednerinnen kamen aus vier unterschiedlichen Religionen: Adriana Stern vertrat das Judentum, Brigitte Gottuk das Christentum, Fatima Emari  sprach aus Sicht des Islam und Regina Shahidinejad als Bahai. Während Brigitte Gottuk in ihrer Tischrede betonte, dass sie als Christin sichtbar und auch laut werden wolle, dass sich der Glaube nicht in der schweigenden Masse verlieren dürfe sondern die Stimme gegen Unrecht erheben müsse, sprach Fatima Emari vom Schweigen. Mit einem Lächeln in Richtung der evangelischen Pastorin sagte die Muslimin, dass es auch zum gemeinsamen Dialog gehöre, intensiv gemeinsam und öffentlich zu schweigen. Dabei könne die Gemeinsamkeit dann auch im Gebet erkannt werden. 

Regina Shahidinejad kam auf den vielfach beschworenen Dialog zurück. Die Rede davon mache deutlich, dass es ein Problem gibt. In ihrer Tischrede sprach sie von den Gemeinsamkeiten als Menschen und zitierte des Religionsstifter der Bahai, Bahāʾullāh: „Die Erde ist nur ein Land und alle Menschen sind seine Bürger.“ Gerechtigkeit gebe es nur in der Einheit, ohne Einheit keinen Frieden und beides bringe die Liebe zusammen.

Adriana Stern sprach in ihrer Tischrede zu Beginn über den Sabbat und den Gruß „Schabbat Schalom“ und ging der Bedeutung des Wortes Schalom nach. Es bedeute mehr als Friede, es gehe auch um den Weg dorthin. Gerechtigkeit und Frieden seien nicht zu trennen. Zum Abschluss ihres kurzen Vortrags, den sie gleich zu Beginn des Mahls hielt, segnete sie den Traubensaft in der Form, wie dies in der jüdischen Tradition am Sabbat geschieht. 

Kirche im Norden