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Pastorat in Hohn: Neubau oder Sanierung?

  • Das Pastorat (links), das Gemeindehaus (rechts) und die Kirche (nicht im Bild) stehen als Ensemble gut sichtbar in Hohn an der Hauptstraße. Das heutige Pastorat wurde 1856 erbaut, steht aber nicht unter Denkmalschutz.

Hohn – Der Kirchengemeinderat in Hohn steht vor der Entscheidung, das Pastorat zu sanieren oder einen Neubau in Auftrag zu geben. Der Grund sind erhebliche Mängel und ein hoher und damit teurer Sanierungsbedarf des Gebäudes. Darüber wurde die Kirchengemeinde in einer Gemeindeversammlung am Reformationstag informiert. 

Vor der Neubesetzung der Pastorenstelle im Frühjahr 2017 wurde das Pastorat auf eventuelle Mängel, notwendige Reparaturen oder Renovierungen überprüft. Dabei wurde festgestellt, dass der Keller feucht ist und unter anderem die Sanitäranlagen sowie alle Leitungen erneuert werden müssen. Raumluftmessungen im Pastorat ergaben zudem eine erhöhte Schimmelbelastung. Bei einer Öffnung des Holzfußbodens stellte sich heraus, dass dieser wegen Feuchtigkeit, Schimmel und Mikrobakterien ergänzend saniert und in Teilen ersetzt werden müsste. Als das Dach des Pastorates vor zwei Jahren erneuert wurde, waren diese Schäden noch nicht bekannt. Seit ihrem Amtsantritt wohnt Pastorin Anke Andersson in einer angemieteten Wohnung in Hohn. Nur das Kirchenbüro sowie das Amtszimmer von Pastorin Andersson befinden sich derzeit weiterhin im Pastorat. 

Ein Teil dieser Sanierungsarbeiten wird ebenfalls für das Gemeindehaus als notwendig gesehen. Weitere Untersuchungen zeigten, dass der Jugendboden, der Teil der Gebäudegruppe ist, aufgrund von Sicherheitsmängeln derzeit nicht genutzt werden kann. Die Kirchengemeinde sucht aktuell für die Übergangszeit neue Räumlichkeiten, in denen die Jugendarbeit weitergeführt werden kann.  

Die Sanierungskosten, die bei einem Erhalt des Pastorates anfallen würden, werden aktuell vorsichtig auf rund 752.00 Euro geschätzt. Diese Schätzung sei keinesfalls abschließend zu betrachten, eher sei mit einer Kostensteigerung im Verlauf von weiteren Untersuchungen oder bei beginnenden Arbeiten zu rechnen, wie Petra Wittmann vom Bauausschuss des Kirchengemeinderates erklärte. Vor diesem Hintergrund scheint es unwahrscheinlich, dass die Sanierung aus wirtschaftlicher Sicht sinnvoll ist und damit kirchenaufsichtlich genehmigt würde. Deshalb muss sich der Kirchengemeinderat auch mit der Möglichkeit eines Neubaus auseinandersetzen. Denn auch eine Mietwohnung unter dem Dach des Pastorats entspricht nicht mehr den aktuellen Mietstandards und müsste vor einer weiteren Nutzung kernsaniert werden.  

Petra Wittmann vom Bauausschuss des Kirchengemeinderats: „Wir wissen um die lange Historie des Gebäudes. Sämtliche Untersuchungen und Planungen sind immer darauf ausgerichtet, die Gebäude zu erhalten. Wir müssen aber auch mit den vorhandenen Kirchensteuern verantwortlich umgehen und abwägen: Wird das Geld für unsere Arbeit mit Menschen in unserer Gemeinde verwendet verwendet oder in Gebäude investiert?“. Klar sei, so Wittmann weiter, dass das Gebäudeensemble so, wie es derzeit aussieht, nicht zukunftsfähig sei. Lebenssituationen von Pastoren haben sich gewandelt, aber auch die Ansprüche der Gemeinde an ihre Gebäude wie Gemeindehäuser. „Der Kirchengemeinderat möchte die Chance nutzen, die Frage der Gebäude für die Zukunft zu klären: Was wird gebraucht? Welche energetischen Vorgaben müssen erfüllt werden?“. Die Beratungen dazu dauern noch an. Zu geeigneter Zeit wird der Kirchengemeinderat die Kirchengemeinde weiter über den neuen Sachstand informieren.

Kirche im Norden