Zur Navigation springen Zum Inhalt springen

Willkommen im Leben – wellcome Rendsburg feiert 15. Geburtstag

  • Frauke Kondritz (hintere Reihe, 1. v. li.), Propst Sönke Funck und Gabriele Lüttmer (hintere Reihe, 4. v. li.) danken den wellcome-Engeln.

Rendsburg — Das Baby ist da, die Freude riesig  — und nichts geht mehr. Nicht nur Überforderung, auch körperliche und psychische Probleme können Familien in der Zeit nach der Geburt eines Babys an die Belastungsgrenzen führen. Wer in dieser Zeit Hilfe und Unterstützung braucht, kann und darf sich bei wellcome melden. Das Angebot der Evangelischen Familienbildungsstätte unterstützt vor allem durch den Einsatz der ehrenamtlichen „wellcome-Engel“ junge Familien im ersten Jahr nach der Geburt ihres Babys. Ein- bis zweimal pro Woche unterstützen die Ehrenamtlichen die Familie jeweils für zwei bis drei Stunden. Sie betreuen das oder die Neugeboren_en, gehen mit diesen spazieren, spielen mit den Geschwisterkindern, helfen praktisch oder hören einfach nur zu.

In Rendsburg gibt es den wellcome Standdort bereits seit 15 Jahren. Zu diesem Anlass kamen am Montag, 24. September, Ehrenamtliche, Förderer und Freunde aus Rendsburg und Umgebung in der Evangelischen Familienbildungsstätte zusammen. 15 Jahre  wellcome-Erfahrung zeigen, dass die Verbindung von ehrenamtlichem Engagement und fachlicher Begleitung eine zeitgemäße und bei den Familien willkommene Form der Frühen Hilfen ist. Angesichts des Geburtenbooms und des anstehenden Hebammenmangels werde der Bedarf an Unterstützung in den kommenden Jahren noch steigen, mutmaßt wellcome-Koordinatorin Gabriele Lüttmer, die seit 2006 wellcome in Rendsburg erfolgreich etabliert hat. „Familien müssen sich von sich aus bei uns melden“, sagt Lüttmer. Dabei würde sie Hilfesuchenden gern die Angst nehmen: „Für einige ist es eine Schwelle, für andere nicht.“ Viele hätten einen besonderen Anspruch an sich selbst, wichtig sei es aber, sich rechtzeitig Hilfe zu holen, wenn die eigenen Ressourcen erschöpft seien. „Das Angebot wellcome richtet sich an alle Familien unabhängig von Einkommen und sozialem Status“, erklärt Lüttmer. Wer Hilfe in der ersten anstrengenden Zeit brauche, der solle sie auch schnellstmöglich erhalten.

Neben den wellcome-Ehrenamtlichen, die in den Familien benötigte Hilfe leisten, arbeitet wellcome mit dem Netzwerk der Frühen Hilfen im Kreis Rendsburg-Eckernförde sowie Geburtskliniken, Hebammen, Gynäkolog_innen, Kinderärzt_innen, Beratungsstellen aller Art, sozialen Einrichtungen, Freiwilligenorganisationen, Kirchengemeinden etc. zusammen. Ein besonderer Dank gelte vor allem den 23 Ehrenamtlichen, die sich bei wellcome Rendsburg engagieren, stellt wellcome-Koordinatorin Gabriele Lüttmer fest: „Die wellcome-Ehrenamtlichen helfen den Familien schnell und konkret. Sie sorgen dafür, dass aus kleinen Krisen keine großen werden, denn häufig kommt es gar nicht zu größeren Problemen, wenn Eltern frühzeitig entlastet werden.“ In der Feierstunde überreichte sie den anwesenden wellcome-Engeln gemeinsam mit der Leiterin der Evangelischen Familienbildungsstätte Rendsburg-Eckernförde, Frauke Kondritz, und Propst Sönke Funck Blumen und dankte ihnen für das Engagement.

wellcome-Engel Dagmar Häufle, die seit zehn Jahren das Team im Kreis Rendsburg-Eckernförde unterstützt, kann sich noch gut an die erste Zeit erinnern. Nach Todesfällen in der Familie wollte Häufle endlich wieder was machen, was Freude macht. Als sie in der Zeitung las, dass welcome-Engel gesucht werden, meldete sie sich kurzerhand und bekam sofort einen Kontakt zu einer Familie in Aukrug vermittelt. „Die Mutter litt unter chronischem Schlafmangel“, erinnert sich Häufle, innerhalb von 30 Minuten nach dem Kennenlernen hätte sie sich mit dem Baby im Kinderwagen zum Spaziergang aufgemacht. „Das Vertrauen in uns ist sehr groß“, sagt Häufle, die selbst Hebamme von Beruf ist. „Das erstaunt mich immer wieder.“ Sie selbst wolle vor allen Dingen etwas zurückgeben, was sie selbst erhalten habe: „Ich selbst konnte immer meine Eltern oder Schwiegereltern anrufen und um Hilfe bitten.“

Kirsten Harnisch-Eckert, Geschäftsführerin der wellcome gGmbH Hamburg, dankte den Ehrenamtlichen in der Feierstunde: „Sie sind das Herz von wellcome, da sie das Wertvollste verschenken, was sie haben: ihre Zeit.“ Auch wellcome-Gründerin Rose Volz-Schmidt, die zurzeit in New York über ihr Engagement spricht, dankte dem Team vor Ort schriftlich: „wellcome möchte junge Familien stärken, um Kindern ein gesundes Aufwachsen zu ermöglichen.“ Die Ehrenamtlichen stellten konsequent die Bedürfnisse von Familien in den Mittelpunkt und würden so dazu beitragen, dass das Abenteuer Familie gelinge. „Den von uns betreuten Familien ist so schon schnell und unbürokratisch geholfen worden“, stellt Lüttmer fest.

Propst Sönke Funck, der zum Jubiläum eine Andacht in der Kirche St. Michael hielt, dankte ebenfalls den wellcome-Engeln, ohne die eine solche Hilfe nicht zu leisten sei:  „Engel sind en vogue“, sagte er, die wellcome-Engel würden kleine Steine ins Rollen bringen, die eine große Wirkung entfalten würden. „Vor allem in der praktischen Arbeit in den Familien, in denen jemand mitgeht, mitträgt, mitbegleitet ist das konkrete Hilfe.“ Das Leben schlage immer Wellen und wo Menschen an ihre Grenzen stoßen würden, sei praktische Hilfe notwendig. Der Propst dankte den Anwesenden für ihre wertvolle Arbeit, die sie manchmal selbst an Grenzen führe.

wellcome Rendsburg wurde 2003 gegründet. 23 Ehrenamtliche bieten hier ihre Hilfe an, zwölf Familien werden derzeit betreut. Seit 2016 gibt es einen weiteren Standort in Eckernförde. Insgesamt gibt es 230 Standorte in Deutschland, Österreich und der Schweiz. 2017 agierten rund 4200 wellcome-Ehrenamtliche bundesweit. In Schleswig-Holstein steht wellcome unter der Schirmherrschaft von Dr. Heiner Garg, Minister für Soziales.

Obwohl in Rendsburg 23 Ehrenamtliche im Einsatz sind, ist Lüttmer immer auf der Suche nach interessierten Ehrenamtlichen: „Die müssen natürlich vor allem ein gutes Einfühlungsvermögen mitbringen.“ Auch Förderer sind immer willkommen, weil wellcome unter der Trägerschaft des Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreises Rendsburg-Eckernförde größtenteils spendenfinanziert ist. Wer Hilfe braucht, sich ehrenamtlich engagieren, finanzielle oder sonstige Unterstützung leisten möchte, kann sich im wellcome-Standort Rendsburg bei Gabriele Lüttmer melden, Am Margarethenhof 41, Telefon: 04331/9456032, E-Mail: rendsburg[at]wellcome-online.de, www.wellcome-online.de.

 

Spenden an:
Evangelische Bank
IBAN: DE89 5206 0410 0806 4041 20
BIC: GENODE F1K1
Referenznummer für Spenden: 46100-235030
Spendenzweck: wellcome Rendsburg

Kirche im Norden