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Zum Abschied noch einmal einen Kanon

  • Pastorin Almut Witt und Propst Sönke Funck

Barkelby – „Wo zwei, oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“ Dieses Zitat aus dem Matthäusevangelium könnte über dem Abschied von Almut Witt am Sonntag (26. August) stehen. Immer wieder hat die Pastorin der Kirchengemeinde Borby-Land die Gemeinde in den vergangenen fast 25 Jahren versammelt. In den beiden Kirchen der Gemeinde oder auch an anderen Orten. Unter freiem Himmel, in Gammelby oder anderswo. Viele Menschen hat sie, die ihre erste Pfarrstelle nach der Ausbildung im Dezember 1993 in Barkelsby antrat, für den Glauben begeistert. Nun wird sie zum 1 September Pröpstin der Propstei Nord im Kirchenkreis Altholstein mit Sitz in Kiel. 

„Gott ist da, wir auch“, dieses Leitwort, das sich auch in dem genannten Bibelzitat widerspiegelt, hat sich die Kirchengemeinde Borby-Land gegeben. Und schon deshalb passte es gut, dass die Gemeinde es in einem Kanon sang, der natürlich von Almut Witt dirigiert wurde. Denn die Pastorin liebt und lebt die Musik. Sie sei so etwas wie die „Kanon-Beauftragte“ des Kirchenkreises gewesen, sagte Eckernfördes Propst Sönke Funck bei der Verabschiedung in der Versöhnungskirche Barkelsby. Kaum eine Versammlung der Pastorinnen und Pastoren, kaum ein Gottesdienst unter ihrer Leitung, der nicht durch einen Kanon unter der Leitung von Almut Witt begleitet wurde. 

Als sie den Kanon dirigierte, schritt Almut Witt noch einmal durch die bis auf den letzten Platz gefüllten Bänke „ihrer“ Kirche und leitete die Besucher zum Gesang an. Natürlich waren es mehr als zwei oder drei. Die Kirche war bis auf den allerletzten Platz besetzt, auch das Zelt, das vor dem Eingang aufgebaut worden war, war gut gefüllt. Es solle kein wehmütiger Abschied werden, sagte Almut Witt zu Beginn. Sie wolle vor allem Danke sagen. „Danke, Gott, für all die Freude und für die Musik“, betete sie zu Beginn und nahm den Dank auch bei ihrer letzten Predigt immer wieder auf. 

Sie sei in den vergangenen 25 Jahren sehr gerne in der Gemeinde gewesen, sagte Almut Witt. „Die Gemeinde ist vielfältig engagiert, einladend und in gutem Miteinander in der Region eingebunden“, fasste Almut Witt zusammen. Sie sehe positiv in die Zukunft: „Ich vertraue darauf, dass nicht wir es sind, die die Kirche lebendig halten sondern Gottes Geist.“ Propst Sönke Funck erinnerte an die vielen Gaben und Fähigkeiten von Almut Witt, die sie in der Gemeinde als deren gute Seelsorgerin und im Kirchenkreis sowie darüber hinaus in vielfältiger Funktion eingebracht habe. Er bedauere persönlich den Abschied seiner Stellvertreterin und wünsche ihr von Herzen alles Gute. „Nun werden andere von Deinen vielen Gaben guthaben können.“

Nach dem Gottesdienst verabschiedeten sich viele Gemeindeglieder persönlich bei ihrer Pastorin. Kolleginnen und Kollegen, Mitglieder des Kirchengemeinderats und die Bürgermeisterin sowie die beiden Bürgermeister der politischen Gemeinden hatten ebenfalls kurze Grußworte mitgebracht. Pastor Dirk Homringhausen von der Kirchengemeinde St. Nicolai Eckernförde sang ein kurzes „Goodbye Barkelsby-Rose“, erläuterte, warum er Almut Witt so „dufte“ findet und übergab als Geschenk eine Rosenpflanze für den neuen Garten. Barkelsbys Bürgermeister Fritz Blaas verriet wiederum halb im Scherz, dass die Gilde seines Dorfes dieses Jahr nicht ganz uneigennützig Almut Witt als Ehrenmitglied und als erste Frau überhaupt aufgenommen habe. „Wir freuen uns darauf, dass Almut in unseren Reihen mitmarschiert.“ Vielleicht kämen dann auch wieder ein paar mehr Besucher beim Umzug an die Straße, sagte er scherzend. 

Kirche im Norden