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Auftakt zum Reformationsjubiläum im Kirchenkreis Rendsburg-Eckernförde

  • Propst Sönke Funck (links) und Propst Matthias Krüger (rechts) in dem Saal des Alten Rathauses in Rendsburg, in dem 1542 die neue Kirchenordnung für Schleswig-Holstein angenommen wurde.

Über 30 Pastorinnen und Pastoren, nochmal so viele Kirchenvorsteher und  -vorsteherinnen waren gekommen, um die neu revidierte Lutherbibel aus den Händen von Bischof Gothart Magaard zu empfangen. Diese Lutherbibel im Altarformat brachten sie im Anschluss in ihre Heimatgemeinden und vielerorts auch auf den heimatlichen Altar. 

Als Ort des Geschehens hatte der Kirchenkreis Rendsburg-Eckernförde das Alte Rathaus in Rendsburg gewählt, ein geschichtsträchtiger Ort: Im Jahr 1542 wurde auf dem Landtag im Alten Rathaus in Rendsburg eine neue Kirchenordnung angenommen. Mit ihr wurde der Glaube in evangelisch-lutherischer Ausprägung zur Grundlage der staatlichen Ordnung in den Herzogtümern Schleswig und Holstein erklärt. Diese Kirchenordnung gilt als Schlusspunkt der Reformation im Gebiet nördlich der Elbe, einem Erneuerungsprozess der Kirche, der 1517 von Martin Luther mit 95 Thesen ins Rollen gebracht wurde. 

Bürgermeister Pierre Gilgenast bedankte sich bei Bischof Gothart Magaard für sein Kommen und erklärte: „Bibel findet Stadt und findet hier auch öffentlich statt. In exakt diesem Raum wurde vor 474 Jahren die Reformation in Schleswig-Holstein eingeführt“. Die Pröpste hießen die Vertreter der Kirchengemeinden willkommen: „Heute reichen wir die Bibel an Sie und Euch weiter“, so Propst Matthias Krüger. Propst Sönke Funck ergänzte: „Und das tun wir handgreiflich, also anfassbar und tatsächlich. Dazu ist es schön, dass unser Bischof auch da sein, dabei sein kann! Willkommen Bischof Magaard – quasi mit der Gabe unserer Nordkirche im Gepäck, um sie weiterzugeben, die neu revidierte Lutherbibel“. 

Bischof Gothart Magaard zeigte sich erfreut über die Ortswahl und dankte Pierre Gilgenast dafür, dass dies ermöglicht wurde. Eine Revision heiliger Texte sei keine Selbstverständlichkeit, erklärte er: „Es geht uns aber um den Geist und die Substanz der heiligen Schrift – nicht um den einzelnen Buchstaben oder den Wortlaut“. Luther habe schließlich gewollt, dass alle Menschen die Bibel lesen könnten, auf das sich jeder sein Bild machen könne. Dies sei jetzt wieder neu ermöglicht worden.

Die Lutherbibel 2017 ist ein Geschenk der Nordkirche für alle Kirchengemeinden. Bereits vor fünf Jahren haben Wissenschaftler begonnen, die Texte der Bibel zu überprüfen und mit dem ursprünglichen Text zu vergleichen. Insgesamt wurden fast 12.000 der 31.000 Verse angepasst, häufig aber nur einzelne Wörter verändert oder die Zeichensetzung korrigiert.

Kirche im Norden