Zur Navigation springen Zum Inhalt springen

Fast alles bleibt beim Alten

  • Claudia B. Conrad (rechts) und Rode Zimmermann-Stock (links) freuen sich mit Marten Gereke (Mitte).

Rendsburg – "Wir haben Mut und wir haben Lust auf das, was vor uns liegt", erklärt Marten Gereke, Geschäftsführer der Pflegediakonie Hamburg-West/Südholstein beim Pressetermin zum Trägerwechsel bei der Rendsburger Pflege LebensNah. Der gebürtige Amrumer wird ab dem 1.5. 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mehr führen, als bisher: "Alle werden übernommen, zu gleichbleibenden oder besseren Bedingungen". Einige habe er schon kennengelernt, berichtet er: "Ich war wirklich, wirklich positiv überrascht über das Herzblut und Engagement, das diese Menschen in ihren Job investieren".

 Auch die rund 2000 Gäste, Klienten und Patientinnen, die von der Pflege LebensNah betreut werden, müssen sich nicht umgewöhnen: "Nächsten Montag kommt dasselbe Gesicht zur Tür herein wie letzten Montag", versichert Gereke. "Grade im Bereich der Demenz-Wohngemeinschaften ist das sehr wichtig", ergänzt Claudia B. Conrad, bisherige Geschäftsführerin der Pflege LebensNah. Sie wird das Unternehmen nach der Übernahme verlassen, da sie 2019 nur für eine Restrukturierung an Bord kam und dann den später notwendigen Trägerwechsel begleitete.

1988 wurde die Pflege LebensNah gegründet, auf Basis der Schwesternstationen der Kirchengemeinden. Träger war ein Verein, in dem der Kirchenkreis sowie die Kirchengemeinden St. Jürgen Rendsburg, Rendsburg-St. Marien, Christkirchengemeinde Rendsburg-Neuwerk, Hohn, Jevenstedt, Nortorf, Westerrönfeld, St. Michaelis Osterrönfeld und St. Johannes Schacht-Audorf Mitglied sind. Im Laufe der Zeit weitete die gGmbH ihr Angebot aus und ist nun auch in der Tagespflege, im Hospizbereich und Demenz-Wohngemeinschaften tätig. "Solches Wachstum bringt immer auch strukturelle Herausforderungen mit sich", erklärt Geschäftsführerin Conrad. "Es wechselten sich finanziell gute und schlechte Jahre ab, in den letzten Jahren aber kam es zu einem Ungleichgewicht". Die Pflege LebensNah finanziert sich aus Beiträgen aus der Kranken- und Pflegeversicherung.

Strukturelle Veränderungen, Herausforderungen im Gesundheits- und Sozialbereich, Fachkräftemangel - der gesamte Sektor kämpft mit Widrigkeiten. Vor diesem Hintergrund beauftragte die Mitgliederversammlung des Vereins Pflege LebensNah e.V. Conrad im November 2019, einen Trägerwechsel anzustreben und eine Kanzlei für das dazu ausgewählte Bieterverfahren zu beauftragen. Das Bieterverfahren wurde Anfang Dezember aufgesetzt und fand im April 2020 seinen Abschluss in der Unterzeichnung der Verträge mit der Pflegediakonie Hamburg-West/Südholstein.

Gereke will sich nun erstmal einen Überblick verschaffen: "Das wird dauern". Auf die Frage, wie er künftig Defizite vermeiden will, muss er deshalb zwangsläufig erstmal allgemein gehalten antworten: "Auslastung, Tourenplanung, Ausweitung von Angeboten – es gibt immer Stellschrauben, mit denen etwas verbessert werden kann". Der alte Trägerverein ist sehr zufrieden mit dem Trägerwechsel: "Für uns stand an erster Stelle das Wohl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie der betreuten Menschen. Alle zeigen sich zufrieden mit der Wahl des neuen Trägers, der nicht nur alle bestehenden Verträge fortführen wird, sondern dies mit einem diakonischen Profil tut", so Pastor Rode Zimmermann-Stock, Vorstandsvorsitzender des Vereins Pflege LebensNah e.V..

Kirche im Norden