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Bahnhofsmission sucht neue Ehrenamtliche

  • Die Ehrenamtlichen der Bahnhofsmission auf dem Bahnsteig: Monika Erdmann, Hannelore Schmidt, Ursula Dam, Sieglinde Baumgart-Dobrinski, Horst Zachow (von links)

Eckernförde – Der Zug aus Flensburg kommt und Hannelore Schmidt ist schon auf dem Weg. Die Ehrenamtliche der Bahnhofsmission grüßt den Lokführer, dann stellt sie sich an die vordere Zugtür. Hier drängen sich schon die Fahrgäste, die nach Kiel wollen. Hannelore Schmidt sorgt dafür, dass die Ankommenden erst einmal aussteigen können. Sie reicht einer älteren Frau die Hand, die mit Krückstock und Koffer angekommen ist. Dann bleibt sie stehen, wartet bis alle eingestiegen sind und dann ist der Einsatz schon wieder beendet. Die 83-Jährige spricht kurz mit dem Lokführer, dann geht sie zurück zu den Räumlichkeiten der Bahnhofsmission.

Hannelore Schmidt ist die Älteste der derzeit acht ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer der Bahnhofsmission in Eckernförde. Sie ist seit 20 Jahren dabei und will weitermachen. Denn die Arbeit macht ihr viel Spaß. „Sie gibt mehr sehr viel“, sagt sie. Ein Lächeln, ein Dankeschön, das tue gut. 

Die Mission der Ehrenamtlichen am Bahnhof ist die Hilfe, ihre Motivation christliche Nächstenliebe. Es geht nicht um Missionierung, sondern so einfache wie wichtige Dinge. Sie helfen beim Ein- und beim Aussteigen, bei der Bedienung der Automaten. Sie reichen etwas zu trinken oder haben auch einmal ein gutes Wort, wenn jemand Probleme hat oder einsam ist. Die Bahnhofsmission ist vom Eckernförder Bahnhof nicht wegzudenken. Die ehrenamtliche Teamleiterin Ursula Dam und ihre Mitstreiterinnen und Mitstreiter suchen neue Menschen, die am Bahnhof helfen und das Team ergänzen wollen. 

„Wir brauchen dringend weitere Ehrenamtliche, damit wir die Arbeit weiter so gut wie bisher leisten können“, sagt Diana Marschke, Geschäftsführerin des Diakonischen Werkes des Kirchenkreises Rendsburg-Eckernförde. Gemeinsam mit der Caritas Schleswig-Holstein ist die Diakonie Trägerin der Bahnhofsmission in Eckernförde, die seit 71 Jahren besteht. Vergangenes Jahr wurde das Jubiläum gefeiert und die Ehrenamtlichen für ihren Dienst am Menschen geehrt. „Es ist eine der ältesten Einrichtungen des Diakonischen Werkes“, sagt Diana Marschke.

Dadurch dass außer am Fahrkartenschalter keine Servicekräfte der Bahn mehr vor Ort sind, gibt es viele Aufgaben für sie. So betreuen sie auch Patienten, die zu den Reha-Kliniken nach Schönhagen und Damp wollen und die am Bahnhof mit Shuttle-Bussen abgeholt werden. „Es sind oft schwerkranke Menschen dabei, die unseren Beistand besonders brauchen“, sagt auch Teamleiterin Dam. Dienstags und donnerstags, wenn die meisten Patientinnen und Patienten kommen, ist in der Bahnhofsmission besonders viel los. 

Wer Interesse an einer Mitarbeit hat, kann sich zu den Öffnungszeiten der Bahnhofsmission unter Telefon 04351/3204 und ansonsten unter Telefon 04351/769660 melden.

Übrigens: Die erste Bahnhofsmission wurde vor 125 Jahren am Schlesischen Bahnhof in Berlin (heute Ostbahnhof) eröffnet, im Norden gründete sich die erste Bahnhofsmission 1895 in Hamburg, Kiel folgte zwei Jahre später. Im Laufe der Zeit übernahmen die Einrichtungen verschiedene Aufgaben. Sie kümmerten sich um kriegsversehrte Soldaten, um Flüchtlinge, um Obdachlose und natürlich um die Fahrgäste auf den Bahnsteigen - so wie das Hannelore Schmidt und die anderen in Eckernförde heute mit viel Einsatz tun.

Kirche im Norden