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Groß werden mit Gottvertrauen

  • Pastor Michael Grabarske
  • Die Thesentür bekommt die Thesen der Kinder
  • Beim Morgenkreis wird gesungen und gebetet.

Es ist Donnerstagvormittag, Zeit für den Morgenkreis. 83 Kinder der evangelischen Kita Kinderarche Büdelsdorf sitzen im lichtdurchfluteten Gemeinschaftsraum. Heute ist Pastor Michael Grabarske da. Er trägt legere Jeans und Pullover. Von dem Mönch Martin Luther erzählt er heute. „Was macht denn ein Mönch den ganzen Tag?“, fragt er die Kinder. Und dann erzählt er vom Beten, vom Ablasshandel und von Luthers Thesenanschlag. 

Zwei Mal pro Woche findet in der Kita Kinderarche ein Morgenkreis statt. Da wird gesungen, gebetet und von christlichen Themen erzählt. Religionspädagogik pur.  „Aber gelebt wird unser Glaube hier jeden Tag“, sagt Leiterin Frauke Andersen. Basis dafür ist das christliche Menschenbild. „Gott hat mich lieb, so wie ich bin: Dieses Urvertrauen möchten wir den Kindern vermitteln.“ Wenn Eltern das erste Mal die Kita besuchten, hört Frauke Andersen immer wieder diesen Satz: „Man merkt, dass das hier ein kirchlicher Kindergarten ist.“ Darüber freut sich die Kita-Leiterin. „Wir sind hier ein gutes Team. Die Atmosphäre stimmt.“ Und wenn das Miteinander passt, dann wirkt sich das auch positiv auf die Arbeit mit den Kindern aus. „Unser Motto lautet: Mit Gott groß werden.“ 

Um dafür bestens ausgebildet zu sein, bieten der Kirchenkreis und der Verband Evangelischer Kindertageseinrichtungen (VEK) verschiedene Fortbildungen an. Wie stehe ich zu meinem eigenen Glauben? Wie kann ich mit Kindern religiöse Feste feiern? All das sind Themen. Viele der 13 Mitarbeitenden der Kinderarche haben solche Fortbildungen besucht. Auch Frauke Andersen. Ihr haben die Seminare viel gebracht – auch für den eigenen Glauben. Denn sie und ihre Kollegen und Kolleginnen wollen den Kindern Antworten geben, sprach- und auskunftsfähig sein. Sind sie doch die Mittler zwischen Religion und Kind ¬– auch bei schwierigen Themen. Als beispielsweise ein Krippenkind plötzlich verstarb, galt es, diesen Tod mit den Kindern zu verarbeiten. „Wir haben unter anderem einen Gedenkgottesdienst gefeiert“, sagt Andersen. „Wir wollten das Geschehene auffangen.“ 

Mittlerweile haben Pastor Grabarske und Frauke Andersen eine nachgebaute Kirchentür in den Gemeinschaftsraum geschoben. Jetzt hängen die Kinder nacheinander ihre ganz persönlichen Thesen an die Tür, die sie mit ihren Erziehern und Erzieherinnen vorbereitet haben. Vincent hat geschrieben: „Es ist wirklich schön, dass Gott die Menschen erschaffen hat.“ Kjell wünscht sich, dass es keinen Krieg in Deutschland gibt. Und Lena meint: „Ich finde es gut, dass wir so tolle Erzieherinnen haben.“ Zum Abschluss des Morgenkreises singen alle das Lied „Gott gibt Dir einen Engel mit“. Dann geht es wieder zurück in die Gruppenräume – gut behütet mit Gottes Segen.

Kirche im Norden