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Hoffnungszeichen

  • Ein Schlepper der EMTG zieht die Schäferwagenkirche auf den Strand, Manufaktur-Mitarbeiter dirigieren hinten. - Fotos 1-3: Corinna Schell
  • Kaum steht die Schäferwagenkirche, kommt die Sonne heraus.
  • Einige Tage später: Der Eckernförder Strand zeigt sich von seiner sonnigsten Seite...
  • ...und Corinna Schell und Brigitte Gottuk (rechts) bringen die zehn frisch geölten Bänke. - Foto: EZ / Petra Baruschke

Eckernförde – Die Schäferwagenkirche des Kirchenkreises ist zurück aus dem Winterlager. Mitarbeiter der Schäferwagenmanufaktur bei Kappeln und der Eckernförde Touristik und Marketing Gesellschaft zogen die mobile Kirche gestern Vormittag bei strömendem Regen auf den Strand beim OIC. „Wir waren alle klatschnass – aber gerade, als wir fertig waren, kam die Sonne raus“, erzählt Corinna Schell, Mitarbeiterin der Tourismuskirche, und muss lachen dabei: „Das war fast kitschig.“

Die kleine Strandkirche, die im vergangenen Juni eingeweiht und nach ihrer ersten Saison ins Winterlager gebracht worden war, bleibt vorerst noch geschlossen – die Corona-Auflagen gelten auch hier. Rotes Flatterband versperrt den Zugang zur Miniveranda, ein Schildchen vertröstet: „zur Zeit geschlossen“. Doch allein der Anblick der Kirche war buchstäblich aufbauend und verbreitete Vorfreude. „Als der Trecker sie auf den Strand zog, haben viele Spaziergänger angehalten und Dinge gesagt wie: ‚Oh schön, dass sie wieder da ist!‘“, erzählt Schell. „Und mehrere haben gleich unsere Infos mitgenommen, zum Beispiel zu Hochzeiten und Taufen in der Schäferwagenkirche.“

Flatterband und Infos zum Mitnehmen

Einige Karten und Zettel hat Schell regensicher zum Mitnehmen unter dem Flatterband deponiert. „Das ist so toll und freut mich sehr“, kommentierte eine Instagram-Nutzerin aus Hamburg spontan das frische Bild der Schäferwagenkirche am Strand. „Ein schönes #hoffnungszeichen“. Wann Tourismuspastorin Brigitte Gottuk ihre zweite Saison in und mit der kleinen Kirche eröffnen kann, ist noch unklar. Gottesdienste dürfen zwar unter Wahrung der Abstands- und Hygieneregeln ab Sonntag wieder stattfinden -allerdings: Auch wenn es Frischluft genug am Eckernförder Strand gibt, so dürfte es noch dauern, bis mehr als eine Person in den kleinen Wagen darf.

„So lange gilt natürlich weiter unser Angebot ‚Reden tut gut‘, sagt Gottuk. „Denn in dieser Zeit, wo alles nur noch beschränkt ist auf den Supermarkt und das Zuhausesein, tut es vielen Menschen gut, einmal mit jemandem zu reden“, sagt die Pastorin. Das könne bei einem Spaziergang geschehen, am Meer oder am Noor entlang, die aktuellen Schutzmaßnahmen beachtend – „also mit Abstand, zugleich aber mit Nähe“, so Gottuk. „Denn ich höre zu, wir können ein Stück des Weges gemeinsam gehen, Gedanken austauschen und die Weite spüren.“ Unter der Nummer 0151-27 15 72 45 ist Gottuk wochentags von 9 bis 13 Uhr und 15 bis 18 Uhr erreichbar – und natürlich auch bereit zum Telefonieren, falls jemand nicht spazierengehen mag oder kann. Corinna Schell kann montags zwischen 9 und 13 Uhr sowie 19 und 20 Uhr angerufen werden: 0157-32 26 63 84.

"Reden tut gut"

Der Eckernförder Tourismus wird in diesem eigentümlichen Jahr wohl ein anderes Gesicht tragen als sonst. Doch wie es auch laufen mag, die Schäferwagenkirche wird erneut viele erfreuen und inspirieren. Erste Zeichen davon waren am Donnerstag sichtbar.

Wie Touristikchef Stefan Borgmann wird auch Tourismuspastorin Brigitte Gottuk erst im Herbst, wenn sie ihre Kirche wieder vom Strand ziehen lässt, ein Resümee der zweiten Saison ziehen können. Das für die Premierensaison war überaus positiv ausgefallen. Seit Weihnachten hatte die mobile Kirche trocken im Depot von SE-Reisen im Rosseer Weg gestanden, „und zwar kostenlos“, sagt Corinna Schell, „die Seniorchefin Frau Bügler hat das wirklich unkompliziert und gerne möglich gemacht.“ Vielleicht klappt das ja im Herbst wieder. Bis dahin darf die Kirche gerne viele sonnige Tage am Eckernförder Strand erleben. Und viele sonnige Gemüter ebenfalls.


Nachtrag vom 7. Mai

Als heute Brigitte Gottuk und Corinna Schell die frisch abgezogenen und geölten Kirchenbänke zur Schäferwagenkirche brachten, bot sich ihnen ein freundlicheres Bild als vor Wochenfrist. Noch ist Tourismus nicht erlaubt, die Sonne lockte dennoch viele Spaziergänger*innen an den Strand. Und daher konnte Corinna Schell auch diese ungleich helleren und netteren Fotos schicken...)

Kirche im Norden