Barkelsby - Für Babette Lorenzen ist es eine Rückkehr. Wenn die Pastorin aus Schwansen jetzt von der südlichen auf die nördliche Seite der Schlei nach Angeln wechselt, kehrt sie zurück. Denn in dem kleinen Dorf in der Nähe von Kappeln wohnte sie bereits zwischen 1997 und 2001. Nun wird sie ab dem 1. August Vertretungspastorin im Kirchenkreis Schleswig-Flensburg. Am Sonntag, 6. Juli, wird Babette Lorenzen in der Versöhnungskirche Barkelsby verabschiedet. Der Gottesdienst beginnt um 11:15 Uhr.
Gut zehn Jahre lang hat sie in der Region gewirkt. Ab Juni 2015 arbeitete sie als Vertretungspastorin für die damals zehn Gemeinden in Schwansen und den Hüttener Bergen. Als die Schwansener Gemeinden 2017 ihre Fusionsgespräche begannen, war sie in beratender Funktion mit dabei. Denn schließlich kannte sie alle Gemeinden gut. Nachdem Pastorin Almut Witt 2018 zur Pröpstin gewählt wurde, bewarb sich Babette Lorenzen auf die freie Stelle der damaligen Kirchengemeinde Borby-Land. Seit Mai 2019 war sie Pastorin in Barkelsby und damit weiterhin mittendrin im Fusionsprozess der fünf Gemeinden. Nach dem Weggang von Peggy Kersten im Frühjahr 2022 war sie schließlich allein für den Seelsorgebezirk Borby-Land/Waabs zuständig.
„Es sind hier viele enge Bindungen entstanden“, sagt die 59-Jährige. Sie schaut gerne auf die Begegnungen der vergangenen sechs Jahre zurück und auch auf die vielen Ideen, die in der Corona-Zeit entwickelt wurden. Sie denkt an die Zoom-Gottesdienste, bei denen auch die Senioren vor dem Rechner saßen, oder an die Gottesdienste auf Youtube. Aber sie freut sich auch, dass sie in der neuen Heimat das Private und das Dienstliche wieder besser trennen kann. „Ich brauche diesen Abstand“, sagt sie. Der Weg nach Angeln sei zudem nicht weit. Viele der Kontakte, die sie in Schwansen aufgebaut hat, werden auch nach ihrem Weggang bleiben.
Babette Lorenzen hat in Kiel Theologie studiert und danach ihr Vikariat in Bünsdorf absolviert. Bereits zuvor hatte sie erste Schritte ins Pfarramt unternommen, denn für einige Monate arbeitete sie in Dänemark in der Nordschleswigschen Gemeinde im Pfarrbezirk Gravenstein. „Ich bin ins kalte Wasser geworfen worden“, sagt sie heute in der Rückschau. Dort feierte sie teilweise vier Gottesdienste am Sonntag in den Kirchen Nordschleswigs.
Nach dem Vikariat dauerte es etwas, bis sie ins Pfarramt übernommen wurde. Sie erinnert sich noch gut an die Zeit, die sie mit ihrem Sohn in der Kinderklinik in Kiel verbringen musste. Jeden Tag lief sie die Straße runter ins Landeskirchenamt. Die Frage, ob es eine Stelle für sie gebe, wurde dann erst im November 2000 bejaht – wenige Tage vor der Ordination. Babette Lorenzen ergriff ihre Chance und sagte zu. Sie wurde Krankenhausseelsorgerin in der Diako in Flensburg, eine Aufgabe, die sie gerne übernahm. Danach wurde sie Pastorin in Flensburg und Nortorf, bis es dann in die Propstei Eckernförde ging.