Zur Navigation springen Zum Inhalt springen

Abschied von der Bugenhagenkirche

  • Sie gestalteten den letzten regulären Gemeindegottesdienst in der Bugenhagenkirche (von links): Diakonin Anja Hauschildt (Jugendkirche), Pastor Rainer Karstens (Kirchengemeinde Rendsburg), Petra Kammer (Fachbereich Jugend des Kirchenkreises), Ulrike Göldner-Schwarz (Kirchengemeinde Rendsburg), Propst Matthias Krüger (Kirchenkreis Rendsburg-Eckernförde) und Pastor Karsten Struck, der einst in der Kirche wirkte. (Foto: Ulrike Taege)
  • Die Bugenhagenkirche wurde 1959 geweiht. Sie bleibt auch künftig eine Kirche. Der Schwerpunkt soll auf der Jugendarbeit liegen.

Gemeinsam mit etwa 80 Besucherinnen und Besuchern im Gottesdienst hat sich die Kirchengemeinde Rendsburg von der Bugenhagenkirche verabschiedet. Es wird künftig keine regelmäßigen Sonn- und Feiertagsgottesdienste mehr geben. Mit Ausnahme des Konfirmandenunterrichts und der Jugendarbeit finden die Gruppen und Kreise der Gemeinde im Gemeindehaus Parksiedlung in der Pastor-Schröder-Straße 70 oder einem der anderen Häuser der Kirchengemeinde eine neue Heimat. Gründe für die Aufgabe des Gemeindezentrums sind die steigenden Bauunterhaltungs- und Betriebskosten sowie die stetig sinkende Gemeindegliederzahl verbunden mit zurückgehenden Kirchensteuerzuweisungen, sagt Pastor Rainer Karstens.

Im Gottesdienst sprach er von einem schmerzhaften, aber notwendigen Abschied. Gemeinsam mit Pastor Karsten Struck, der viele Jahre in der Kirche gepredigt hat, sowie mit Propst Matthias Krüger und weiteren Mitwirkenden erinnerte er an die Zeit, die die Rendsburger mit und in ihrer Kirche verbringen konnten. Er wolle den Abschied nicht schönreden, verwies aber gleichwohl auf einen Hoffnungsschimmer: „Die Kirche bleibt ein Gotteshaus. Und wenn alles so kommt, wie z.Zt. im Gespräch, dann könnte in das Gemeindezentrum bald neues Leben einziehen: Die Kirchengemeinde verhandelt mit dem Kirchenkreis Rendsburg-Eckernförde bereits seit längerem über eine Nutzung der Gebäude für die Jugendarbeit.“

Petra Kammer formulierte für den Fachbereich Jugend des Kirchenkreises einige Wünsche. „Wir wünschen uns, dass hier ein Leuchtturmprojekt für Jugendarbeit entsteht. Ein Leuchtturmprojekt, das in den gesamten Kirchenkreis ausstrahlt“, sagte sie. Bereits jetzt finden Jugendliche in der Jugendkirche Rendsburg und Umgebung ein Zuhause in Bugenhagen. Das solle künftig so bleiben und ausgebaut werden.

Propst Matthias Krüger sprach in seiner Predigt unter Berufung auf den Prediger Salomo in der Bibel davon, dass alles seine Zeit habe. Er schlug einen Bogen über aktuelle Proteste und Verwerfungen in der Gesellschaft zu der Arbeit vor Ort in der Schleife – in Vergangenheit und Zukunft. Die alten Zeiten sind gut gewesen, das sei gar nicht die Frage, sagte er. „Auch weinen hat seine Zeit. Aber wir müssen beständig fragen: Was haben wir zu sagen im christlichen Glauben? Aus unserem Glauben heraus? Was ist Gottes Wort, jetzt?“ Die Jugendkirche, die in Bugenhagen entstehen könnte, wäre eine Antwort auf diese Frage für heute.

Das Gemeindezentrum mit Kirche, Gemeindehaus und Pastorat war über sechs Jahrzehnte ein wichtiger Begegnungsort im Zentrum des Stadtteils Schleife. Entworfen wurden Kirche und Pastorat, dem später ein Kindergarten folgte, vom Rendsburger Architekten Heinz Schröder. Die Kirche wurde 1959 unter dem Namen Bugenhagenkirche eingeweiht, womit dem Freund und Mitstreiter Martin Luthers gedacht werden sollte, der die 1542 auf dem Landtag in Rendsburg beschlossenen Kirchenordnung entworfen hat. Die Kirche bietet Platz für 150 Personen, die Zahl kann durch den benachbarten Gemeindesaal verdoppelt werden.

Kirche im Norden