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Der Hahn thront wieder über Kosel

  • Gruppenbild mit Hahn (von links): Dorothee Gräfin zu Knyphausen (Stv. Vorsitzende Kirchengemeinderat), Propst Matthias Krüger, Pastorin Susanna Kschamer, Architekt Dietrich Fröhler, Heinz Meggers (Kirchengemeinderat Kosel), Hartmut Keinberger (Bürgermeister Kosel) und Johann Wadephul.
  • Margarete Salzburg vom Kirchengemeinderat mit dem goldenen Hahn.
  • Manfred Radtke vom Kirchengemeinderat überreicht Johann Wadephul ein Geschenk aus der alten Kirche. Im Hintergrund Propst Matthias Krüger.
  • Heinz Meggers (links) und Architekt Dietrich Fröhler beim Befüllen der Katusche mit den Dokumenten.
  • Die Kugel wird montiert. Im Hintergrund: Johann Wadephul.
  • Markus Jessen (links) verschließt die Katusche, die dann in die goldene Kugel gesteckt wird. Rechts Tom Kleiß.

Kosel – So schnell wird man diesen Goldenen Hahn nicht mehr aus der Nähe betrachten können. Schon deswegen sind viele der Einladung der Kirchengemeinde Kosel auf den Friedhof neben der St. Laurentius Kirche gefolgt. Der Goldene Hahn soll für die Montage auf der Kirche vorbereitet, die Golde Kugel unter seinen „Krallen“ mit Dokumenten gefüllt werden. Der Kirchengemeinderat ist vertreten, Propst Matthias Krüger für den Kirchenkreis, Bürgermeister Hartmut Keinberger, interessierte Bürger der Gemeinde und natürlich die Handwerker. Als besonderer Gast vor Ort ist Dr. Johann Wadephul. Der CDU-Wahlkreisabgeordnete im Bundestag hat sich maßgeblich dafür eingesetzt, dass die Kirchengemeinde Kosel eine Unterstützung in Höhe von 250.000 Euro für ihre Baumaßnahmen an Kirchturm und Kirchenschiff erhält.

Es wird viel gedankt an diesem Tag. Pastorin Susanna Kschamer nannte zunächst die Handwerker und ihren präzisen Einsatz am Bau. Sie dankte dem Architekten Dietrich Fröhler für seine Bauleitung, ihren Mitstreiterinnen und Mitstreitern im Kirchengemeinderat sowie den Hauptgeldgebern Kirchenkreis und Denkmalstiftung des Bundes. „Gerade die Corona Pandemie hat gezeigt, wie wichtig ein Ort ist, wo man den Geist Gottes spüren kann“, sagt sie. Dieser Geist wehe in der St. Laurentius Kirche.

Johann Wadephul verweist auf das Denkmalschutz-Förderprogramm des Bundes. Als er davon gehört habe, seien ihm die Kirchen als wichtiges Denkmal gleich in den Sinn gekommen. „Sie liegen mir persönlich am Herzen“, sagt der Abgeordnete. Kirchen seien ein Ort, an denen man in Zeiten allgemeiner aber auch von persönlicher Not Zuflucht suchen könne. Schon deshalb sei ihr Erhalt wichtig. Dass die Koseler Kirche dabei besonders in seinen Fokus geriet, habe er Heinz Meggers zu verdanken, sagt Wadephul mit einem Augenzwinkern. Der Bauausschuss-Vorsitzende der Kirchengemeinde habe ihn bei jeder Gelegenheit mit dem Bauprojekt konfrontiert. „Wir haben ein robustes Verhältnis zueinander, das hält das aus“, sagt Wadephul.

Der Rendsburger Propst Matthias Krüger beschreibt in Vertretung für seinen Eckernförder Kollegen Sönke Funck die theologische Bedeutung des Turms einer Kirche, dessen Sanierung in Kosel nun abgeschlossen ist. Der Turm weise in den Himmel, symbolisch zu Gott, und stelle dabei die Vertikale dar. Die Glocken, die in ihm hängen und ins Land hinaus schallen, stellten die Horizontale dar. Gemeinsam bildeten Vertikale und Horizontale das Kreuz als Zeichen des gekreuzigten Jesus Christus. Von ihm wird in den Kirchen erzählt, weswegen es gelte, sie für die Zukunft zu erhalten, damit das Evangelium weitergetragen werden könne.  „Wir können in Solidarität des Kirchenkreises den Bau mitfinanzieren. Jetzt haben wir Kosel unterstützt, insgesamt ist der Bedarf an Bauunterhaltung im Kirchenkreis groß“, sagt Matthias Krüger.

Architekt Dietrich Fröhler schreitet nach den kurzen Grußworten zur Tat. Er soll die Kapsel für die goldene Kugel füllen. Sie ist klein, die kopierten Dokumente aus drei vorherigen Bauperioden, die in der Kapsel gefunden wurden, sind wieder mit dabei. Und Fröhler steckt gemeinsam mit Heinz Meggers aktuelle Informationen auf Papier und USB-Stick über das Bauprojekt und die Beteiligten hinein. Dann wird die Kapsel verschlossen, in die Kugel gesteckt und wasserdicht verschlossen. Kurz darauf sitzt auch der Hahn wieder über der Kugel. Noch aber am Boden neben der Kirche, auf den Turm kann er erst am folgenden Tag montiert werden.

Insgesamt kosten die Bauarbeiten an der der St. Laurentius Kirche in Kosel etwa 1,25 Millionen Euro. Die ersten beiden Bauabschnitte, in denen der Turm und das Kirchenschiff von außen saniert werden, schlagen dabei mit 920.000 Euro zu Buche. „Es sieht so aus, dass wir in dem Bereich bleiben und nicht mehr Geld benötigen“, sagt Architekt Dietrich Fröhler. Für den dritten Bauabschnitt ist dann der Innenraum der Kirche vorgesehen. Die Gelder für diesen Teil der Sanierung sind noch nicht gesichert. „Wir sind dankbar für jede Art von Spenden und Unterstützung“, sagt Pastorin Susanna Kschamer.

Kirche im Norden