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Ein Aufruf für mehr Inklusion

  • Werben für eine bessere Umsetzung von Inklusion: (v.l.) Corinna Schell (Mitarbeiterin Tourismuskirche), Betroffene Antonia Stein, Anja Beatrice Kaul (Theaterpädagogin), Tourismuspastorin Brigitte Gottuk und Sonja Gehrk-Jürgensen („Haus“-Leiterin). Foto: Helge Buttkereit.

Eckernförde – Wie sehen die Hürden für Menschen mit Behinderung und anderen erfahrenen Barrieren im Alltag aus? Wie können sie abgebaut werden? Was braucht eine starke Gemeinschaft, um alle Menschen teilhaben zu lassen? Antworten auf diese Fragen hat ein Team um Tourismuspastorin Brigitte Gottuk vom Kirchenkreis Rendsburg-Eckernförde am vergangenen Sonnabend gesucht. Gemeinsam mit den Theaterpädagoginnen Anja Beatrice Kaul aus Berlin und Claudia Gottuk-Brede aus Walldorf in Baden-Württemberg lud sie in Kooperation mit der Jugend-, Kultur- und Medienwerkstatt das Haus zu einer Veranstaltung zum Thema Inklusion ein. „Gemeinsam stark - natürlich inklusiv!“ lautete das Motto. Anlass war der deutschlandweite Protesttag für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung am 5. Mai.

Aufgrund der aktuellen Coronabestimmungen lud Gottuk zunächst zu einem digitalen Treffen über Zoom, Facebook und YouTube ein. Neuland sei diese Veranstaltungsart für sie gewesen, aber dank vieler Unterstützer*innen konnte das Projekt erfolgreich umgesetzt werden. Von elf bis 13 Uhr zeigte das Team zunächst im Netz Interviews sowie Theaterszenen. Ein syrischer Flüchtling, eine Frau mit Handicap und auch eine ältere Dame, der die Einsamkeit aufgrund der Kontaktbeschränkungen zusetzt, berichteten aus ihrem Alltag. „Menschen haben unterschiedliche Barrieren“, erklärte Gottuk. „Die wollten wir sichtbar machen und zeigen, um was es bei der Inklusion geht.“ Nach einer Diskussion der Teilnehmenden, die ebenfalls digital stattfand, ging es an den Strand von Eckernförde zur Schäferwagenkirche. Dort hatten die Mitwirkenden verschiedene Forderungen an Politik, Kultur und Gesellschaft auf Plakate geschrieben und eine Installation vorbereitet. „Recht auf Teilhabe“ stand auf dem einen Plakat, auf dem anderen „weniger Bürokratie – leichte Sprache“. Für die Kinder gab es Ballons und inklusive Spielangebote. „So kamen wir mit einigen Passanten ins Gespräch“, sagte Gottuk. Inklusion ist für sie schon lange ein wichtiges Thema. Seit mehreren Jahren bietet sie im Rahmen der Tourismuskirche inklusive Theaterworkshops an. „Mir ist es wichtig, dass die Kirche sich des Themas annimmt“, so Gottuk. „Es gibt verschiedene Barrieren, nicht nur für Menschen mit Behinderung, die wir gemeinsam abbauen können.“ Finanziell unterstützt wurde das Projekt mit 5000 Euro von der Aktion Mensch.

Kirche im Norden