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Freundeskreis Garnisonfriedhof legt altes Grabmal frei

  • Von links nach rechts: Pastorin Ulrike Brand von der Rendsburger Kirchengemeinde, Dr. Vera Schuchard-Boll, Klaus und Barbara Deuber, Dr. Regina-Maria Becker, Marianne Ehlers, Friedhofsverwalter Detlef Thiedemann, Norbert Wildt, Dr. Jens Ahlers sowie Dr. Norbert Klause vom Verschönerungsverein.
  • Überwuchert von Rhododendron: Das Grabmal vor der Freilegung.

Rendsburg – Jeden Montag rücken sie an, sieben Männer und Frauen, mit Heckenscheren, Schaufeln und Eimern. Ihr Ziel: Die Instandhaltung und Verschönerung des historischen Bereichs des Garnisonfriedhofes der Rendsburger Kirchengemeinde. Der „Freundeskreis Garnisonfriedhof“ arbeitet seit 2021 ehrenamtlich daran, die Grab- und Denkmäler auf dem denkmalgeschützten Friedhof vor dem Verfall zu bewahren und für Besucherinnen und Besucher erlebbar zu machen.

Im Rahmen dieser Arbeiten stießen die Ehrenamtlichen auf Bilder des Grabmals von Premier-Leutnant Leo Hold. Auf dem Garnisonfriedhof selbst war ihnen dieses zunächst nicht aufgefallen, zugewuchert von Rhododendron war es vom Weg nicht mehr zu sehen. Hold war Angehöriger des preußischen Train-Bataillons Nr. 9 mit Sitz in Rendsburg. Er starb mit 30 Jahren am 2. Weihnachtsfeiertag 1890, vermutlich an einer Krankheit. Sein Grabmal hätte eigentlich vor mehr als 100 Jahren schon abgeräumt werden müssen. Warum das nicht passiert ist, ist unklar, aus heutiger Sicht aber ist es ein Gewinn. Denn das Grabmal bildet zusammen mit den Denkmälern für die Gefallenen der Kriege in Schleswig-Holstein den historischen Teil des Friedhofs, alle gemeinsam sind damit auch sichtbare Rendsburger Geschichte.

Unterstützt vom Verschönerungsverein Rendsburg und George Spoida vom Bestattungshaus Spoida engagierte der Freundeskreis die Firma Marggraff, um das Grabmal auf ein neues Fundament zu stellen, das alte war durch Wurzeln zerstört. „Ohne die Spenden von jeweils 340 Euro wäre uns das nicht möglich gewesen“ berichtet Dr. Regina-Maria Becker. Für Dr. Norbert Klause ist die Zusammenarbeit an diesem Grabmal nicht das Ende der Unterstützung durch den Verschönerungsverein: „Hier ist der letzte Rest der Rendsburger Garnisongeschichte, es ist in unserem Interesse, dies im Bewusstsein zu erhalten“. Für den Freundeskreis eine gute Nachricht: „Wir planen einen Flyer, der Besucherinnen und Besucher bei der Entdeckung dieses Friedhofes unterstützt, ein Zuschuss zu den Druckkosten wäre uns eine große Hilfe“, so Becker.

Kirche im Norden