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Spenden-Plakette an der Riesebyer Kirche soll Nachahmer motivieren

  • Wolfgang von Ancken von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, Pastorin Gesche Schaar und Pastorin Kirsten Erichsen (rechts) haben die Plakette an der Kirche angebracht. Bild: Dirk Steinmetz

Rieseby - Eine kleine Tafel an der St.-Petri-Kirche Rieseby zeugt künftig von einer großen Spende. Wolfgang von Ancken, Ortskurator Kiel der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), hat Pastorin Gesche Schaar eine Bronzetafel mit der Aufschrift „Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale“ übergeben. Die Plakette soll hier wie an anderen vorbildlichen Projekten der DSD das Engagement der privaten Förderer der Stiftung und der GlücksSpirale sichtbar halten und zu weiterer Unterstützung motivieren. Die DSD hatte dank des Ingrid und Dr. Herwigs Niehusen-Fonds in der DSD sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale eine Förderung in Höhe von 30.000 Euro für die Sanierung der Umfassungswände des Kirchenschiffs von St. Petri in Rieseby zur Verfügung stellen können. Die St.-Petri-Kirche gehört zu den über 250 Denkmalen, die die DSD aus privaten Spenden, ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Schleswig-Holstein fördern konnte.

Die St.-Petri-Kirche in Rieseby ist eine spätromanische Backsteinkirche und gilt als eine der schönsten Kirchen Schleswig-Holsteins. Vermutlich um 1220/1230 als einschiffiger Backsteinbau mit eingezogenem Kastenchor und Halbkreisapsis errichtet, war sie dem Apostel Petrus geweiht. Mit ihren klaren Baukuben erinnert sie an den Ratzeburger Dom. Der erst in der Gotik gewölbte Raum wurde zunächst mehrfach farbig ausgemalt, später weiß gekalkt. Reste wiederhergestellter Ausmalung finden sich im Chorgewölbe. Ergänzt wurde der Bau 1673 durch eine an der Südseite des Chores angebaute Gruft der ortsansässigen Adelsfamilie Wonsfleth und den 1702 auf dem Grabhügel errichteten hölzernen Kirchturm.

1913 wurde die Kirche grundlegend renoviert. Dabei dienten die Farbspuren der Ausmalung von 1681 als Vorlage für die farbliche Ausgestaltung. Sie ist heute nur noch über der Orgelempore zu sehen. Auch die farbigen, die Geschichte Jesu darstellenden Bleiglasfenster wurden im Rahmen dieser Renovierung von Gemeindegliedern gestiftet.

Zu den bedeutenden Ausstattungselementen zählen die Granittaufe aus dem 12. Jahrhundert, die Triumphkreuzgruppe von 1250, die farbig gefasste Kanzel von 1649 und der 1669 von Burchard von Ahlefeldt gestiftete Altar. Einzigartig ist das vor der Altarmensa stehende, hölzerne Antemensale vom Ende des 13. Jahrhunderts. Dieses wurde als Objekt mit nationaler kulturhistorischer Bedeutung eingestuft und gilt als älteste Tafelmalerei in Nordeuropa.

mit Text von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz

Kirche im Norden