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Synode spricht sich gegen Terror und Gewalt aus

  • Rückblick: Präses Dr. Maike Tesch erinnert an die wichtigsten Synodenereignisse in den vergangenen sechs Jahren.
  • Propst Matthias Krüger stellt die Erklärung vor.
  • Pastor Rode Zimmermann-Stock, Vorsitzender des Finanzausschusses, nimmt Stellung zum Haushalt 2024. "Die Kombination aus steigenden Lohnkosten und zugleich sinkenden Mitgliederzahlen wird eine der großen Herausforderungen der nächsten Jahre", sagte er.

Rendsburg/Eckernförde – Die Synodalen des Kirchenkreises Rendsburg-Eckernförde sorgen sich um jüdisches Leben in Deutschland. Sie haben deshalb im Rahmen ihrer letzten Tagung in dieser Wahlperiode (18. November) eine Erklärung für Nächstenliebe, Toleranz und Respekt verabschiedet. Außerdem ging es im Saal des Verbandes Evangelischer Kindertagesstätten (VEK) in Rendsburg um die Haushaltsplanungen für 2024.

Erklärung verabschiedet

Das Hauptproblem sei, dass überhaupt so ein Text verabschiedet werden müsse, sagte Propst Matthias Krüger bei der Vorstellung der Erklärung. Aber die Lage in Schleswig-Holstein sei schwierig. „Auch in unserem Land werden seit dem brutalen Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober dieses Jahres Menschen jüdischen Glaubens vermehrt und massiv bedroht.“ Der Synodale Pastor Rode Zimmermann-Stock unterstützte das Vorhaben. Für ihn sei das eine „Herzensangelegenheit“. Auch andere Synodale begrüßten die Erklärung, wünschten aber textliche Änderungen. Nach der Überarbeitung verabschiedeten die Synodalen die Erklärung. „Als evangelische Christenmenschen und als Kirchenkreis stellen wir uns gegen jede Form von Antisemitismus und Rassismus“, heißt es in dem Text. „Wir beklagen alle Opfer von Terror und Gewalt. Wir stehen an der Seite der Menschen jüdischen Glaubens. Nie wieder Diskriminierung und Antisemitismus in Deutschland.“

Haushalt 2024: Planungen stehen

Nach der Abstimmung über die Erklärung ging es um die Finanzen. Die Synodalen haben den Haushalt 2024 beraten und einstimmig beschlossen. Von den eingeplanten 17,6 Millionen Euro Zuweisung an Kirchensteuern sollen laut Plan knapp 11,4 Millionen Euro im Gemeinschaftsanteil verwendet werden. Aus diesem Bereich werden unter anderem die Pfarrbesoldungskosten getragen (rund 5,4 Millionen Euro), die Kirchenkreisverwaltung (rund 2,9 Millionen Euro) und verschiedene gemeinsam zu finanzierende Aufgaben (unter anderem Mitarbeitervertretung, EDV, Klimaschutz).

Die 29 Kirchengemeinden im Kirchenkreis erhalten rund 4,5 Millionen Euro. Davon sollen in diesem ersten Haushaltsplan nach der neuen Finanzsatzung jeweils sechs Prozent für die Bereiche Jugendarbeit sowie Kirchenmusik verwendet werden. Verpflichtet sind die Kirchengemeinden erst ab 2025 dazu, weil sie ausreichend Zeit für die Erstellung entsprechender Konzepte erhalten sollten.

Für die Arbeit der Gremien sowie die inhaltliche Arbeit erhält der Kirchenkreis knapp 1,7 Millionen Euro. Davon werden fünf Prozent für die Kirchenmusik verwendet und 16,5 Prozent für Jugendarbeit. Auch dies ist ein Ergebnis der veränderten Planung nach neuer Finanzsatzung.

Gebäude im Fokus

Ebenso beschlossen die Synodalen einen veränderten Umgang mit den Instandhaltungsaufwendungen in den Kirchengemeinden. Diese sind einzuplanen, um im Laufe des Jahres notwendig werdende Arbeiten an Gebäuden umsetzen zu können. Der Beschluss sieht vor, im Haushaltsjahr 2024 geringere Anteile der zugewiesenen Finanzen für diese Bereiche zu planen. „Das verschafft den Kirchengemeinden Zeit, ein Gebäudekonzept zu erstellen“, so Propst Matthias Krüger bei der Einbringung. Hintergrund ist der zu hohe Gebäudebestand: „Die Gebäude wurden in Größe und Anzahl für andere Zeiten und andere Zahlen geplant“, so Krüger weiter. 

Rückblick auf sechs Jahre Synode

Mit der Tagung der Synode ging die sechsjährige Amtszeit ihrer aktuellen Mitglieder zu Ende. Präses Dr. Maike Tesch erinnerte an die großen Themen: Pfarrstellen, Regionalisierung, neue Finanzsatzung, Coronapandemie, Synodentagungen per Video. „Was mir besonders deutlich wurde: Unsere Beschlüsse haben eine immer kürzere Halbwertszeit“, sagte Tesch. „Pfarrstellenrahmenpläne, Finanzschätzungen und Strukturprozesse überholen sich selbst links auf der Überholspur.“ Aber dennoch sei diese Arbeit genauso wie das Engagement aller Synodalen kostbar und auch unverzichtbar. „Dieses Gremium hat sich als demokratische Instanz in diesem Kirchenkreis als handlungsfähig erwiesen.“ Die neuen Synodalen sind bereits gewählt. Sie nehmen ihre Arbeit im März 2024 auf.

In der Kirchenkreissynode sitzen Vertreterinnen und Vertreter der Kirchengemeinden, der Dienste und Werke, der Mitarbeiterschaft sowie des Konvents der Pastorinnen und Pastoren. Unter anderem beraten und beschließen sie den Haushalt des Kirchenkreises. Außerdem entscheiden die Synodalen über den Stellenplan und die Pfarrstellen im Kirchenkreis. Die Kirchenkreissynode Rendsburg-Eckernförde hatte bisher 77 Mitglieder, ab dem kommenden Jahr werden es 55 sein.

 

Wortlaut der Erklärung der Synode des Ev.-Luth. Kirchenkreises Rendsburg-Eckernförde

Mit Bestürzung nehmen wir wahr, dass Menschen jüdischen Glaubens in Deutschland wieder und vermehrt um ihre Freiheit und Sicherheit fürchten müssen.

Das ist unerträglich.

Wie alle anderen Menschen auch haben Jüdinnen und Juden das Recht auf ein Leben ohne Angst vor Hass oder Verfolgung.

Auch in Schleswig-Holstein werden seit dem brutalen Terrorschlag der Hamas am 7. Oktober dieses Jahres Menschen jüdischen Glaubens vermehrt und massiv bedroht.

Das beschämt uns!

Als evangelische Christenmenschen und als Kirchenkreis verurteilen wir jede Form von Antisemitismus und Rassismus.

Nächstenliebe, Toleranz und Respekt, dafür treten wir ein.

Wir setzen uns ein für den Frieden, bei uns und in aller Welt.

Wir beklagen alle Opfer von Terror und Gewalt.

Wir stehen an der Seite der Menschen jüdischen Glaubens, denen wir in Christus verbunden sind.

Nie wieder Antisemitismus in Deutschland!

Kirche im Norden