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Ein Bild mit der Jahreslosung 2024 "Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe". Ein Bild mit der Jahreslosung 2024 "Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe". Ein Bild mit der Jahreslosung 2024 "Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe". Ein Bild mit der Jahreslosung 2024 "Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe". Ein Bild mit der Jahreslosung 2024 "Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe". Ein Bild mit der Jahreslosung 2024 "Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe". Ein Bild mit der Jahreslosung 2024 "Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe". Ein Holzherz mit der Aufschrift Liebe. Sonst nichts. an einem Tannenzweig, daneben die Jahreslosung Alles was ihr tut geschehe in Liebe

Aus drei wird eins

  • Freuen sich auf die gemeinsame Arbeit (v.l.n.r.): Pastorin Karoline Rahe-Dechant, Pastorin Ulrike Brand, Pastor Mario Rusch, Pastorin Janina Boysen, Hans-Hinrich Blunck, Pastor Rainer Karstens, Pastorin Claudia Heynen.

Rendsburg – Dieser Jahreswechsel hat für Rendsburg etwas grundlegend verändert – spürbar ist das noch nicht, sichtbar wird es am kommenden Sonntag (9.1., 10 Uhr, Christkirche). In einem Festgottesdienst mit Bischof Gothart Magaard, Propst Matthias Krüger und allen sechs Pastorinnen und Pastoren der drei bisherigen Kirchengemeinden in Rendsburg (Christkirchengemeinde Rendsburg-Neuwerk, St. Jürgen, St. Marien) wird gefeiert, was rechtlich seit dem 1.1.2022 besteht: Die neu gebildete Ev.-Luth. Kirchengemeinde Rendsburg. In diesem Gottesdienst werden zusammen mit den sechs Pastores auch die 21 ehrenamtlichen Mitglieder des neuen Kirchengemeinderates in ihr Amt für das Jahr 2022 eingeführt.

Die Zusammenarbeit hat in Rendsburg eine lange Tradition: Schon seit den 1960er Jahren haben die Christkirchengemeinde und St. Marien beim Betrieb der kirchlichen Friedhöfe in Rendsburg kooperiert. Ende der 1980er folgte ein gemeinsamer Partnerschaftsvertrag mit der estländischen Kirche. In den 1990er Jahren dann gründeten die Pastorinnen und Pastoren einen gemeinsamen Konvent zum kollegialen Austausch. Die drei Kirchengemeinden beteiligten sich an der Gründung der seinerzeitigen „Pflege LebensNah“ und starteten gemeinsame Konfirmanden-Begrüßungsgottesdienste.

Zusammenarbeit hat jahrzehntelange Tradition

Es folgten in den Jahren zwischen 2000 und 2010 u.a. regelmäßige Treffen der Kirchenvorstände, Kanzeltausch zwischen den Pastorinnen und Pastoren für Gottesdienste wurden, die Zusammenarbeit in der Jugendarbeit wurde verstärkt, und als gemeinsamer Gemeindebrief wurde „die KLINKE“ herausgegeben. In diese Zeit fällt auch die Bildung des Kooperationsausschusses der Region Rendsburg und Büdelsdorf als gemeinsames Gremium der drei Rendsburger Kirchengemeinden und der Kirchengemeinde Büdelsdorf. 2016 startete dann mit Beteiligung der drei Rendsburger Kirchengemeinden die „Jugendkirche Rendsburg und Umgebung“. Auf der Grundlage einer weiteren Kooperations-Vereinbarung, diesmal für die Besetzung einer B-Stelle-Kirchenmusik in der Region Rendsburg und Büdelsdorf begann Marius Branscheidt im September 2020 seinen Dienst.

Auf Grund der gesammelten Erfahrungen in der Zusammenarbeit war es den Kirchengemeinderäten möglich, die Fusionsverhandlungen in recht kurzer Zeit erfolgreich abzuschließen: „In den letzten beiden Jahren zahlte sich das über die Jahre gewachsene gegenseitige Vertrauen aus. Die Verhandlungen waren geprägt von gegenseitigem Respekt und Fairness, der Fusionsvertrag wurde auf Augenhöhe verhandelt“, berichtet Pastor Rainer Karstens (60), der ehemalige Vorsitzende des Kirchengemeinderates von St. Marien. Die Fusion ist in den drei bisherigen Kirchengemeinden nicht auf spürbaren Widerstand oder Protest gestoßen, viele Beteiligte hatte das erstaunt. „Vielleicht zeigt es aber auch, dass wir uns mit der Fusion an die gefühlte Realität der Menschen anpassen, für die es keine innerstädtischen Grenzen zwischen den Kirchengemeinden mehr gab“, so Pastorin Claudia Heynen (57), die bisherige Vorsitzende des Kirchengemeinderates von St. Jürgen.  „Jetzt gilt es, auch noch bisher Trennendes zu überwinden, ohne dabei gewachsene unterschiedliche Strukturen vor Ort zu übergehen. Auch müssen wir im Blick behalten, bestehende Kooperationen mit anderen Kirchengemeinden, nicht nur in der Region mit Büdelsdorf, zu pflegen und weiterführend zu gestalten“, führt Hans-Hinrich Blunck (74) aus, der bisherige Vorsitzende des Kirchengemeinderates der Christkirchengemeinde Rendsburg Neuwerk.

Den bewahrenden Blick auf Traditionen betonen auch die beiden jüngsten in der Pastorenschaft, Pastor Mario Rusch (35) und Pastorin Karoline Rahe-Dechant (30). „Natürlich wollen wir den Menschen das Vertraute erhalten und gewachsene Traditionen nicht vernachlässigen“, erklärt Rusch: „Aber wir wollen auch Kirche in der Stadt für das 21. Jahrhundert sein und werden“. Dafür seien gute Startbedingungen gegeben, ergänzt Rahe-Dechant: „In den vielen Arbeitsgruppen, Ausschüssen und Unterausschüssen, die themenbezogen auf die Fusion hingearbeitet haben, habe ich ein enormes Innovationspotential gespürt, da waren viele richtig tolle Ideen dabei. Deshalb wird es auf der ersten gemeinsamen Klausurtagung auch eine Zukunftswerkstatt geben!“

Eine Stadt – eine Kirchengemeinde

Die Fusion ist also ein großer Schritt für die evangelische Kirche in Rendsburg. Für die Menschen in Rendsburg ändert sich aber erstmal nur wenig: In den Kirchen werden weiter zu den üblichen Zeiten Gottesdienste gefeiert, die bekannten Pastorinnen und Pastoren bleiben vor Ort zuständig und ansprechbar. Die Mitarbeitenden im Orgeldienst, in der Chorleitung sowie im Dienst in und an den kirchlichen Gebäuden verrichten weiter verantwortungsvoll und zugewandt ihre Arbeit. Auch alle Chöre, Gruppen und Kreise treffen sich weiter zur selben Zeit und am selben Ort. Eines allerdings ist jetzt schon anders: Es gibt ein zentrales Kirchenbüro, zunächst übergangsweise in der Ahlmannstr. 4, später, nach erfolgtem Umbau, dann An der Marienkirche 21. Dort sind drei Gemeindesekretärinnen und ein Gemeindesekretär für alle Belange ansprechbar. Dennoch ist es spürbar eine Zeit des Aufbruchs in den Rendsburger Kirchen, berichtet Pastorin Janina Boysen (43): „Am Altjahresabend haben wir den letzten Gottesdienst als Christkirchengemeinde gefeiert, diese Gemeinde hat eine 300-jährige Geschichte. Trotzdem überwiegt die Freude auf die gemeinsame Zukunft bei den Menschen spürbar“. Und auch Heynen blickt frohen Mutes auf die kommende Zeit: „Wir möchten mit allen Rendsburgerinnen und Rendsburgern gemeinsam unsere neue Kirchengemeinde gestalten und freuen uns auf viele Begegnungen – in dem Vertrauen, dass Gott mitten unter uns ist und mit uns an seiner Kirche baut.“

Der Festgottesdienst am kommenden Sonntag wird um 10 Uhr in der Christkirche gefeiert. Es dürfen maximal 200 Menschen kommen, eine Anmeldung ist nicht nötig. In der Kirche gilt die 3G-Regel sowie Maskenpflicht während des gesamten Gottesdienstes. Es ist der einzige evangelische Gottesdienst an diesem Sonntag in der Region Rendsburg-Büdelsdorf.

Kirche im Norden