Aufschrift Frieden braucht mehr, Umriss Taube aus bunten Herzen Mädchen schaut durch Lupe, Text Jahreslosung 2025 "Prüft alles, aber behaltet das Gute" Lupe an Buchstapel, Text Jahreslosung 2025 "Prüft alles, aber behaltet das Gute" Frauenkopf als Chaosfilter, Text Jahreslosung 2025 "Prüft alles, aber behaltet das Gute" Man von hinten vor vielen Türen, Text Jahreslosung 2025 "Prüft alles, aber behaltet das Gute" Junge betrachtet Rasen durch Lupe, Text Jahreslosung 2025 "Prüft alles, aber behaltet das Gute" Lupe und Glühbirne, Text Jahreslosung 2025 "Prüft alles, aber behaltet das Gute" Lupe und Pflanzen, Text Jahreslosung 2025 "Prüft alles, aber behaltet das Gute" Wassertropfen auf Pusteblume, Text Jahreslosung 2025 "Prüft alles, aber behaltet das Gute" Hände halten reifende Tomaten, Text Jahreslosung 2025 "Prüft alles, aber behaltet das Gute" Finger verschiebt Holzklotz, Text Jahreslosung 2025 "Prüft alles, aber behaltet das Gute"

Die neue Orgel verkündet den Glauben

  • Eine Gruppe von Menschen steht vor einer Kirchentür.
    Der Kirchengemeinderat und Gäste vor der Kirche St. Marien Rendsburg.
  • Dr. Juliane Rumpf erläutert im Gottesdienst, warum sie sich für die Orgel eingesetzt hat.
  • Die neue Orgel wird geweiht: Randi Melander, Ulrike Brand, Karsten Struck, Rainer Karstens und Volker Linhardt (von links).
  • Volker Linhardt spielt die neue Orgel das erste Mal im Gottesdienst.

Rendsburg – Kurz bevor Volker Linhardt die neue Orgel erstmals im Gottesdienst erklingen lässt, herrscht gespannte Stille. Die etwa 400 Besucherinnen und Besucher in der Kirche St. Marien in Rendsburg warten auf die Töne des neuen Instruments. Gerade eben ist an diesem Reformationstag die Gläserne Orgel geweiht worden, jetzt soll sie das erste Mal den Gemeindegesang begleiten. Zuvor erklang nur die kleine Chororgel neben dem Altarraum, spielte Begrüßung, erstes Lied, Liturgie und baute die Spannung auf die neuen Klänge auf. Jetzt, nach einer Viertelstunde, ist die neue Orgel dran. Und das gleich richtig. 

Volker Linhardt holt alles aus dem Instrument raus. Es erklingen viele Stimmungen und immer wieder Teile aus „In dir ist Freude in allem Leide“. Denn das Lied wird das erste sein, bei dem die Gemeinde zum Spiel der neuen Orgel singen wird – nach sieben Minuten Vorspiel. Alle hören gespannt zu, die Freude der Anwesenden ist zu spüren und am Ende, nach 80 Minuten Gottesdienst und einem fulminanten Nachspiel von Marius Branscheidt gibt es dann auch Applaus. Für die Organisten – neben Linhardt und Branscheid spielt auch Landeskirchenmusikdirektor Hans-Jürgen Wulf auf dem neuen Instrument – und für die neue Orgel.

Die Orgel und die Kirchenmusik, sie haben Teil an der Verkündigung. Davon handelt die Predigt von Pastor Rainer Karstens an diesem Tag. Die Orgel erklinge als Gotteslob zur Verherrlichung Gottes auf Erden, sagt er. Das sei auch ganz im Sinne Martin Luthers, der der Musik im Zuge der Reformation eine besondere Bedeutung im Gottesdienst eingeräumt habe. Insbesondere die Orgel mit ihren vielen Stimmungen stelle sich an die Seite der Menschen, ob sie fröhlich oder traurig sind. In den Worten von Pastor Karstens ist die neue Orgel auch ein Generationenvertrag, der mit dem Klang, aber auch mit der Information in der Ausstellung über die heutige Zeit hinaus in die Zukunft ausstrahlt.

Pastorin Ulrike Brand spricht im Gottesdienst auch diejenigen an, die dem Projekt skeptisch gegenüberstanden. So viel Geld für eine neue Orgel – es bleibe wichtig, mit denjenigen im Gespräch zu bleiben, die Zweifel daran haben, ob das richtig ist. An diesem Einweihungstag überwiegt aber die Freude. Beispielsweise bei Dr. Juliane Rumpf, die die Schirmherrschaft der erfolgreichen Spendenkampagne übernommen hat und jetzt von der Hoffnung spricht, die Orgel möge dazu beitragen, dass viele Menschen sich von den Klängen mitreißen mögen und so ihren Weg zu Gott finden. 

Die frühere Kreispräsidentin Rumpf gibt im Gottesdienst ein Votum ab, ebenso Randi Melander, die sich ehrenamtlich für den Neubau engagiert hat und hofft, dass die „Klänge über Generationen von Gott erzählen“ mögen. Die Projektgruppe ehrenamtlich geleitet hat Karsten Struck, der schon im Gottesdienst ein paar Worte zum Neubau sagt und am Ende, bei der Eröffnung der Ausstellung, noch einmal zusammenfasst: „Es ist geschafft.“ Die Orgel sei in der aktuellen Lage der Welt ein Stück Hoffnung, ein Stück Himmel über Rendsburg.

Auf die kulturhistorische Bedeutung der Orgel weist der Kurator der Ausstellung, Jens Martin Neumann, hin. Bereits seit Mitte des 14. Jahrhunderts dürfte in St. Marien eine Orgel gestanden haben, jetzt beginne eine neue musikalische Ära in Rendsburg. Und Tilmann Späth, Inhaber der Firma Freiburger Orgelbau Hartwig und Tilmann Späth, bedankt sich für die Möglichkeit, die Orgel bauen zu dürfen. Er hat sieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seines Unternehmens mitgebracht, die von den Anwesenden mit viel Applaus bedacht werden, und er sagt: „Möge die Orgel lange den Raum mit Musik erfüllen, die bleibt.“

Kirche im Norden