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Aufschrift Frieden braucht mehr, Umriss Taube aus bunten Herzen Mädchen schaut durch Lupe, Text Jahreslosung 2025 "Prüft alles, aber behaltet das Gute" Lupe an Buchstapel, Text Jahreslosung 2025 "Prüft alles, aber behaltet das Gute" Frauenkopf als Chaosfilter, Text Jahreslosung 2025 "Prüft alles, aber behaltet das Gute" Man von hinten vor vielen Türen, Text Jahreslosung 2025 "Prüft alles, aber behaltet das Gute" Junge betrachtet Rasen durch Lupe, Text Jahreslosung 2025 "Prüft alles, aber behaltet das Gute" Lupe und Glühbirne, Text Jahreslosung 2025 "Prüft alles, aber behaltet das Gute" Lupe und Pflanzen, Text Jahreslosung 2025 "Prüft alles, aber behaltet das Gute" Wassertropfen auf Pusteblume, Text Jahreslosung 2025 "Prüft alles, aber behaltet das Gute" Hände halten reifende Tomaten, Text Jahreslosung 2025 "Prüft alles, aber behaltet das Gute" Finger verschiebt Holzklotz, Text Jahreslosung 2025 "Prüft alles, aber behaltet das Gute"

Ein Jahrzehnt als Ämterlotsen: Ehrung mit dem Kronenkreuz

  • Drei Männer stehen vor einem Haus mit der Infotafel der Diakonie Rendsburg-Eckernförde.

Rendsburg – Drei Teammitglieder der Ämterlotsen Rendsburg sind für zehn Jahre im Ehrenamt vom Diakonischen Werk mit dem silbernen Kronenkreuz geehrt worden. Die Männer im Alter zwischen 75 und 81 Jahren gehören zu einem fünfköpfigen Team, das regelmäßig Menschen im Umgang mit Behörden unterstützt.

Mit welchen Themen und Problemen kommen die Menschen zu den Ämterlotsen? „Viele brauchen Unterstützung beim Thema Bürgergeld, aber auch Elterngeldanträge, Kindergeld, Handyverträge, Stromverträge, Probleme mit dem Vermieter bei Schimmel oder Themen mit der Rente. Recht selten braucht jemand Unterstützung mit der Grundsicherung im Alter“, berichtet Teamleiter Rainer Dominicki aus seiner zehnjährigen Erfahrung. Er leitet die Teamsitzung, die alle zwei Monate stattfindet. In dieser bespricht das Team die Beratungsfälle der letzten sieben Termine und berät sich bei Notwendigkeit über mögliche Wege, den Klienten zu helfen. 

Dominicki erinnert sich an eine Person, die mit einer Mahnung und der Androhung einer Mietvertragskündigung vorstellig wurde. Die Mietzahlungen waren auf das Konto des bisherigen Vermieters gegangen. Der neue Vermieter hatte aber keine Kontodaten mitgeteilt, sodass es erheblichen Aufwand mit sich brachte, dafür zu sorgen, dass die Zahlungen auf das richtige Konto gehen konnten. Karlheinz Gedig, der bereits seit 2008 Teil des Teams ist, berichtet von einer arabischsprachigen Mutter: „Sie wollte ihr Kind in der Kita anmelden und war mit dem Stapel an Unterlagen, der dafür ausgefüllt werden sollte, auch aufgrund der sprachlichen Barriere überfordert. Jetzt weiß ich aber auch, was man dafür heutzutage alles angeben muss“. Es kommen aber auch junge Erwachsene, die aufgrund ihres Alters aus der Familienversicherung fallen. Wenn sie die Meldung über ihre Arbeitslosigkeit an die Krankenkasse versäumen, werden sie aufgefordert, Beiträge zu zahlen. 

Alle im Team sind sich einig, dass eines für die Arbeit unerlässlich ist: Unterstützung von und Vernetzung mit vielen anderen Stellen. Überschuldete Menschen werden an die Schuldnerberatung im Diakonischen Werk vermittelt. Über die Kulturvermittler*innen, eine ehrenamtliche Gruppe von Menschen unterschiedlicher Herkunft, gibt es die Möglichkeit, Dolmetscher*innen für die Beratung zu bekommen. Denn ungefähr zwei Drittel der Beratungssuchenden sind fremdsprachig: „Anträge und Merkblätter deutscher Behörden sind schon für Muttersprachler mitunter schwer zu verstehen – wenn dann noch eine Sprachbarriere hinzukommt, ist es oft aussichtslos ohne Unterstützung,“ erklärt Teamleiter Dominicki. Aber auch die Praxis ohne Grenzen kann ein wichtiger Anlaufpunkt sein sowie selbstverständlich die jeweils zuständigen Behörden – Jobcenter, Arbeitsagentur, Ausländerbehörde und viele mehr. Die Ämterlotsen begleiten die Klienten auch zu Terminen mit den Behörden, wenn das benötigt wird.

Für das Ehrenamt als Ämterlotse werden die Ehrenamtlichen umfassend geschult. Die Themenbereiche sind vielfältig und die Tätigkeit ist geprägt von ständigem Lernen. Diana Marschke, Leiterin des Diakonischen Werkes des Kirchenkreises Rendsburg-Eckernförde, zeigte sich bei der Ehrung beeindruckt: „Dieses Ehrenamt geht weit über das hinaus, was viele Menschen ehrenamtlich zu leisten bereit sind oder im Rahmen ihrer Zeit ermöglichen können. Die Menschen werden hier sehr gut begleitet und mit ihren Problemen nicht allein gelassen, das ist sehr wertvolle Arbeit“. 

Dienstags von 13.30 bis 16.30 Uhr beraten die Ämterlotsen im Diakonischen Werk, Am Holstentor 16 in Rendsburg. Termine müssen vorher am Empfang vereinbart werden, das geht auch telefonisch (04331-69630). Pro Gespräch werden 45 Minuten eingeplant – mitunter dauert es aber auch länger oder es braucht Folgetermine. Eine Rechtsberatung dürfen die Ämterlotsen nicht anbieten. Sie unterstützen beim Ausfüllen der Anträge, füllen diese aber nicht für die Klienten aus. So sollen die Menschen befähigt werden, zukünftig selbst mit den Dokumenten umgehen zu können – das Prinzip: Hilfe zur Selbsthilfe. 

Wer Interesse an einer Tätigkeit als ehrenamtlicher Ämterlotse hat, kann sich gern beim Diakonischen Werk melden: Telefon: 04331 69630 / E-Mail: ehrenamt[at]diakonie-rd-eck.de

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