Steinwehr – Bereits zum dritten Mal feierten die fünf Kirchengemeinden der Kanalregion (Bovenau, Jevenstedt, Osterrönfeld, Schacht-Audorf, Westerrönfeld) ein gemeinsames Tauffest. In diesem Jahr feierten drei Pastorinnen und ein Pastor mit 20 Familien die Taufe von 23 Kindern und Jugendlichen im Alter von 3 Monaten bis 14 Jahren. Die Nachfrage nach Taufen im Rahmen eines solchen Festes ist groß, nach wie vor wünschen sich aber viele Menschen auch die Taufe in der Kirche.
Eigentlich sollte alles draußen stattfinden, der Gottesdienst und auch die Taufen. Aber in der Nacht zum Sonntag sah alles danach aus, dass das Wetter dem Fest einen Strich durch die Rechnung machen würde. Pastor Rode Zimmermann-Stock zeigte sich dankbar für die Flexibilität des Himbeerhofes: „Kurzerhand wurde uns der Festsaal, in dem wir hier grade sind, zur Verfügung gestellt. Ohne viel Aufhebens konnten wir unsere Bierzeltgarnituren hier aufbauen und können nun den Gottesdienst unter schützendem Dach feiern.“ Die Tauftische stand dennoch auf dem Außengelände. Und das Wetter? Blieb erfreulich gut, sodass die Taufen wie geplant unter freiem Himmel stattfinden konnten.
Der Gottesdienst stand unter dem Motto „Anker & Schraube – Halt & Antrieb“. Zu Beginn der Predigt stellte Pastorin Marion Lauer eine Rätselfrage: „Was ist das? Wenn man es braucht, wirft man es weg. Braucht man es nicht mehr, holt man es zu sich.“ Die Antwort? Ein Anker! Draußen auf dem Außengelände liegt der Anker der MS Mangan, er wiegt fast 5000 Kilogramm. Der Anker sei ihr mehrfach bei den Taufgesprächen vor dem Tauffest begegnet, berichtet sie. „Der Anker ist eines der ältesten Symbole unseres christlichen Glaubens. Er wurde schon früh zum Symbol für Hoffnung. Er hält Schiffe sicher fest, auch wenn es keinen Hafen gibt. Unsere Hoffnung als Christenmenschen ist: Auf Gott kann ich mich verlassen. Er gibt Halt auf unserer mitunter stürmischen Reise namens Leben, wie ein starker Anker“. Zu einem Anker gehöre aber auch unbedingt eine Verbindung zum Schiff, ohne sei er nutzlos, so Lauer weiter: „Taufe – das ist ganz sichtbar und spürbar die Verbindung zwischen mir und Gott. Diese Verbindung will Gott heute schaffen.“ Doch Gott verspreche bei der Taufe noch mehr, versichert die Bovenauer Pastorin: „Draußen liegt neben dem Anker noch ein anderer großer Gegenstand, ein Schiffs-Propeller. Der sorgt für Bewegung. Gott verspricht uns beides bei der Taufe: Halt und Bewegung – Ruhe und Aufbruch – Energie und Sicherheit!“
Getauft wurde mit Kanalwasser, welches die Tauffamilien zuvor mit Eimern holen konnten. In kleinen Gruppen gingen die jeweiligen Familien an die jeweilige Taufstation. Dieser Moment war trotz des großen Festes und dem zugehörigen Trubel immer eine private Begegnung, in der nur Täufling, Patinnen und Paten und die Verwandten mit dem Pastor oder der Pastorin Taufe feierten. Die anderen Familien nutzten die Zeit, um sich zu erfrischen, Bilder im Anschluss an die eigene Taufe zu machen oder sich einfach zu unterhalten. Die fröhlich-festliche Atmosphäre war im Festsaal wie auf dem Außengelände spürbar. Im Anschluss an den Gottesdienst konnten alle noch gemeinsam essen, trinken und feiern.
Tauffeste wie dieses werden von immer mehr Kirchengemeinden, einzeln oder im regionalen Zusammenschluss, angeboten. Am kommenden Sonntag zum Beispiel am Surendorfer Strand (10 Uhr, Kirchengemeinde Gettorf), an der Badestelle Breiholz (10 Uhr, Kirchengemeinde Hamdorf), am Strand in Lindhöft (10 Uhr, Kirchengemeinde Osdorf-Felm-Lindhöft) und am Fischleger Damp (11.15 Uhr, Kirchengemeinde Schwansen).