Rendsburg-Eckernförde – Es sind zwei Worte, die Doris Büttner vermitteln: Hier ist sie richtig. Die Worte lauten Vertrauen und Hoffnung. „Das sind Wörter, die kommen in wirtschaftlichen Betrieben so nicht vor“, sagt sie. Im Diakonischen Werk des Kirchenkreises Rendsburg-Eckernförde gGmbH ist das anders. Hier hat die 57-jährige Betriebswirtin Anfang Oktober den Posten als Geschäftsführerin angetreten, zuvor hat sie bereits seit Juli die Arbeit und das Unternehmen kennengelernt. Sie wurde von ihrer Vorgängerin Diana Marschke umfassend eingearbeitet. „Hier erlebe ich ein Vertrauen in die Menschen, mit denen wir arbeiten und eine Hoffnung, dass etwas gut wird“, sagt sie. Das Motto „Mensch im Mittelpunkt“ werde im Diakonischen Werk des Kirchenkreises gelebt.
Doris Büttner stammt aus Hessen und hat nach ihrem Studium der Betriebswirtschaft zunächst in der Finanzbranche gearbeitet. Sie war freie Journalistin für Rundfunk und Zeitung, freiberufliche Dozentin und kam vor 20 Jahren nach Dithmarschen. Von dort aus arbeitete als Projektmanagerin in Nordfriesland und hat in deutsch-dänischen Projekten die dänische Willkommenskultur kennengelernt. Sie arbeitete für die Wirtschaftsfördergesellschaft Nordfriesland, bevor sie im Westküstenklinikum Heide erstmals beruflich näheren Kontakt mit dem sozialen Bereich hatte. Auch in der Wirtschaftsakademie Schleswig-Holstein und bei der Brücke Rendsburg-Eckernförde gab es viele Berührungspunkte zur Arbeit mit Menschen, die auf verschiedenste Weise Hilfe brauchen.
Damit hat sie nun auch als Geschäftsführerin des Diakonischen Werkes des Kirchenkreises mit Standorten in Rendsburg und Eckernförde zu tun. Aus ihren bisherigen Stationen bringt sie dabei einiges mit. „Barrierefreiheit ist mir sehr wichtig“, sagt sie. Diese solle künftig in der Diakonie sichtbarer gelebt werden. Viele Menschen, die die Hilfsangebote der Diakonie nutzen, hätten unterschiedliche Beeinträchtigungen, mit denen es umzugehen gilt. Doris Büttner möchte zudem die Präventionsangebote stärken. „Wenn wir früh ansetzen, werden die Probleme später nicht größer“, sagt sie. Das Baby-Mobil aus dem Bereich der Frühen Hilfen ist in ihren Augen ein gutes Beispiel, wie die Diakonie bereits Familien hilft und in der schwierigen Phase vor und nach der Geburt eines Kindes unterstützt.
Wichtig sei dabei die Kontinuität. Diakonisches Wirken bedeute immer auch Beziehungsarbeit, sagt Doris Büttner. „Wir müssen Vertrauen schaffen. Die Ansprechpartner dürfen nicht zu häufig wechseln.“ Dagegen steht oftmals, dass Projekte nur über kurze Zeiträume gefördert werden und die Mitarbeitenden nur kurzfristige Verträge bekommen können. Eines ihrer Ziele ist, mit den Kommunen und den anderen Kostenträgern zu Vereinbarungen zu kommen, wie die Projekte langfristiger gesichert werden können. Dabei gehe es auch darum, alle bisherigen Angebote kritisch zu prüfen, ob sie für die Diakonie mittel- und langfristig tragbar sind. Und natürlich schaut sie auch darauf, was zusätzlich übernommen werden kann.
Neben dem Vertrauen und der Hoffnung sind Doris Büttner auch Vielfalt und Toleranz bei der Arbeit mit den Menschen wichtig. „Wir wollen offen sein für die Menschen in Not, das ist die Basis des christlichen Glaubens, der uns als Diakonie trägt“, sagt sie. Es werde jeder unterstützt, ob obdachlos, ob Frau, ob Mann oder divers. Die Herkunft spiele keine Rolle. Auch das hat sie bereits bei der Arbeit im Diakonischen Werk in der Praxis erlebt – trotz der hohen Arbeitsdichte und angesichts der Herausforderungen, die die abnehmenden Budgets für Sozialleistungen mit sich bringen.
Doris Büttner hat Vertrauen in ihr neues Unternehmen und die Hoffnung, dass es mit den vielen guten und engagierten Mitarbeitenden weiter geht. Und dass Projekte wie der weitere Ausbau eines Beratungszentrums für Familien im Rendsburger Stadtteil Rotenhof angegangen werden können. Dort haben schon jetzt Familienzentrum und Mehrgenerationenhaus in der Ahlmannstraße 4 ihren Sitz, mehr wäre schön – gerade auch mit Blick auf die Prävention. „Wir werden schauen, wo es langgeht“, sagt Doris Büttner. Sie ist motiviert und freut sich auf die Arbeit. Der Mensch steht dabei auch für sie im Mittelpunkt.