Rendsburg – Der Garnisonfriedhof in Rendsburg erzählt von Kriegen, Krankheiten und der Geschichte der Garnisonstadt Rendsburg. Die ältesten Gedenksteine und Grabmale stammen aus dem Jahr 1813, seit gut 50 Jahren steht der Friedhof unter Denkmalschutz. Nun wurde ein weiteres Grabkreuz instandgesetzt.
Rittmeister Leopold Schroeder lebte von 1820 bis 1850. Das ungewöhnlich große, gusseiserne Grabkreuz mit Sockel wurde seinerzeit in der Carlshütte gefertigt und von dem rund 300 Mann starken Schwadron Schroeders gestiftet. Das lässt vermuten, dass er ein angesehener Mann war, im 2. Schwadron des 1. Dragonerregiments.
Ein Jahr lang befand sich das in Einzelteile zerlegte Grabkreuz mitsamt Sockel in Bredeneek bei Restaurator Kurt Lange. Es war aus Sicherheitsgründen abgebaut worden: Zwei Stützstangen waren komplett durchgerostet und die inneren Ziergitter ebenfalls durch Rost aus den Halterungen gedrückt und stark verzogen. In der Zeit wurde das Grabkreuz entrostet, beschädigte Teile repariert, zerstörte Teile ersetzt, das Metall flammverzinkt und mit einer Epoxidharzbeschichtung überzogen und schlussendlich mit einem neuen Anstrich versehen.
Trägerin des Garnisonfriedhofes ist die Kirchengemeinde Rendsburg. Die Instandsetzung des Grabkreuzes von Rittmeister Schroeder wurde mit 9.000 Euro vom Kreis Rendsburg-Eckernförde unterstützt. Kreispräsidentin Sabine Mues hatte beim Tag des Ehrenamtes den Stand des Freundeskreises Garnisonfriedhof besucht und sich über die Arbeit der Ehrenamtlichen für den Erhalt des denkmalgeschützten Friedhofes informiert. Alljährlich erhält der Kreis aus den Überschüssen der Sparkasse einen Anteil, den er spenden kann. Wer das Geld bekommt, entscheidet der Kreistag: „Die Entscheidung für dieses tolle Projekt fiel mehrheitlich und fraktionsübergreifend“, so Mues. Die Gesamtkosten lagen bei rund 19.000 Euro, die fehlende Summe kam aus Denkmalschutz-Programmen der Nordkirche und des Landes Schleswig-Holstein.
Der Freundeskreis Garnisonfriedhof besteht aus engagierten Menschen, die sich seit 2021 regelmäßig auf der Anlage treffen, sich um Grünpflegearbeiten und die Instandhaltung der Grabmale kümmert. Zuletzt war unter anderem das Grabkreuz von Premierleutnant Bonnivet restauriert worden. Außerdem wurde das Steingrabmal von Leo Hold freigelegt und gereinigt. In diesem Jahr plant die Kirchengemeinde noch die Restaurierung von vier weiteren Grabdenkmälern durch Restauratorin Stephanie Silligmann aus Brunsbek sowie der Grabplatte für die Opfer des Krieges 1870/71 durch Restaurator Kurt Lange.