Eckernförde - Wer nach Eckernförde kommt, sieht die Borbyer Kirche schon von weitem. Die
Kirche steht auf einer kleinen Anhöhe, dem „Petersberg“. Rund 870 Jahre alt ist sie, aus
Feldsteinen erbaut. Eigentlich waren die Fugen einmal mit Zement gefüllt. „Mittlerweile sind sie
aber weitgehend offen“, sagt Pastor Ole Halley, Vorsitzender des Kirchengemeinderates
Borby. Seit sechs Jahren nehme die Problematik zu. Regenwasser dringt ins bis zu 1,20 Meter
breite Mauerwerk ein, im Winter gefriert es. „Dann hat man ein statisches Problem“, sagt
Halley. Deshalb sei eine Sanierung erforderlich, um die Kirche für die nächsten Generationen
zu erhalten. Noch in diesem Monat beginnen die Arbeiten. Mauerwerk, Fundament und Dach
werden restauriert. Ab nächster Woche beginnen die Vorarbeiten. Gerüste werden außen um
das Kirchenschiff aufgestellt. Die Schätze im Inneren der Kirche werden eingehaust. Orgel,
Taufstein und Gemälde werden so verpackt, dass Staub und Dreck ihnen nichts anhaben
können. Dann beginnen die Arbeiten unter der Leitung von Architekt Filip Fröhler.
Die Kosten betragen insgesamt 1.160.000 Euro. Der Bund unterstützt die Sanierung mit 580.000
Euro aus dem Denkmalschutz-Sonderprogramm XIII. 415.000 Euro erhält die Kirchengemeinde
Borby aus dem Bauhilfsfonds des Kirchenkreises Rendsburg-Eckernförde. 45.000 Euro
kommen von der Stadt Eckernförde. Sie stammen aus Mitteln der Gewinnausschüttung der
Förde Sparkasse an die Stadt als Miteigentümer. Diese Mittel gehen immer an gemeinnützige
Zwecke. Die von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gegründete Stiftung zur
Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) gibt 10.000 Euro hinzu. Die
restlichen 110.000 Euro trägt die Kirchengemeinde Borby.
„Wir sind dankbar für die großzügigen Zuwendungen und freuen uns, jetzt mit der Sanierung zu
beginnen“, so Halley. Für die Stadt Eckernförde und die Menschen vor Ort sei die Kirche ein
wichtiger Ort. „Taufen, Trauungen, Konfirmationen oder Beerdigungen: Die Menschen haben
hier in der Kirche ganz persönliche Momente erlebt.“ Ab dem 18. August wird das Gotteshaus
allerdings erst einmal nicht mehr für Gottesdienste und Veranstaltungen genutzt werden können.
Die meisten Termine werden in die St.-Nicolai-Kirche verlegt. Alle Infos zum jeweiligen Ort finden
sich jeweils unter den Terminen auf der Website der beiden Kirchengemeinden
(www.kircheborby.de). Geplant ist, dass die Sanierungsarbeiten im Laufe des Dezembers
abgeschlossen sein sollen. Wenn nichts Außergewöhnliches in der Bauphase auftritt, werden spätestens zu Weihnachten die Gottesdienste wieder in der Borbyer Kirche stattfinden können.