Rendsburg-Eckernförde – Wer kleine Kinder hat, hat viele Fragen. Um Antworten zu geben und Familien bedarfsgerecht zu unterstützen, ist das Baby-Mobil seit 2021 im Kreisgebiet unterwegs. Die beiden Mitarbeiterinnen Sylvia Gerdes und Sonja Pieper erleben in ihrer Arbeit immer wieder, dass die Belastungen für die heutigen Familien zugenommen haben. Ein hoher finanzieller Druck, schnelle Rückkehr ins Berufsleben, Sorge um gute Betreuungsmöglichkeiten aber auch fehlende Unterstützung durch Familie und Freunde oder ein verfälschtes Bild von „einer immer glücklichen Familie“ in den sozialen Medien machen es den Eltern nicht leicht, ihre Elternrolle zu finden. Anders als bei den Angeboten im Internet, nehmen die Mitarbeiterinnen des Baby-Mobils sich Zeit, den Blick individuell auf „diese“ eine Familie und ihr Kind zu richten
Es bedarf manchmal nicht viel, um den Eltern Zutrauen in ihre Fähigkeiten und etwas mehr Sicherheit in ihrer Rolle als Eltern zu geben. „Wir ermutigen sie mehr auf ihr Bauchgefühl zu hören. Wir wollen die Familien stärken und ihnen mehr Sicherheit im Umgang mit ihren Kindern geben“, fasst Sylvia Gerdes ihre Position zusammen, die auch ihre Kollegin Sonja Pieper teilt. Für beide ist es eine Herzensangelegenheit, die Familien und ihre Kinder zu begleiten. Denn geht es den Eltern gut, geht es den Kindern (meist) auch gut. Dabei hilft die fachliche Expertise der Mitarbeiterinnen und das Wissen um Angebote und Unterstützung vor Ort.
„Oftmals geht es um das Thema Schlaf des Kindes, die kindliche Entwicklung, Betreuungsmöglichkeiten, die Elternrolle oder auch um finanzielle Fragen“, sagt Sylvia Gerdes. Aber auch bei schwierigeren Themen wie, wie beispielsweise der Trauer durch den Verlust eines Kindes oder postpartale Depressionen kann das Team des Baby-Mobils gerufen werden.
Wichtig sei, die Familien so früh wie möglich zu erreichen, sagt Melanie Zogeiser. Sie ist Fachbereichsleiterin Kinder, Jugend und Familie des Diakonischen Werkes des Kirchenkreises Rendsburg-Eckernförde gGmbH, dem Träger des Baby-Mobils. „Unser Ziel ist immer, für die Eltern und ihre Kinder da zu sein“, sagt sie. Das gehe nur, wenn alle vom Baby-Mobil und seinen Angeboten wissen.
Sylvia Gerdes und Sonja Pieper sind auch mit den Kommunen im Kreis vernetzt, stehen im Kontakt zu Hebammen, den Familienzentren auf dem Land, Kitas und Kirchengemeinden und können schnell auf die Beratungsangebote im eigenen Haus zurückgreifen. Das Baby-Mobil bringt somit die Frühen Hilfen in die ländliche Region. Die Angebote der Frühen Hilfen unterstützen Frauen in der Schwangerschaft sowie junge Eltern in den ersten drei Lebensjahren ihrer Kinder. Das Angebot ist kostenlos, unbürokratisch und vertraulich, auf Wunsch auch anonym.
„Wir sind von Damp bis Hohenwestedt und von Hanerau-Hademarschen bis Kronshagen unterwegs“, sagt Sylvia Gerdes. Das Baby-Mobil kommt dorthin, wo es gebraucht wird – auf Nachfrage der Familien. Es gibt eine gute Zusammenarbeit mit den ländlichen Familienzentren, dessen Krabbelgruppe regelmäßig besucht werden. „Und wir können vor Ort die Eltern dabei unterstützen, eine Eltern-Kind-Gruppen aufzubauen, wo es kein Angebot gibt“, sagt Sonja Pieper. „Die Angebote in den Gruppen werden gut angenommen. Hier kommen die Familien über ihren Alltag ins Gespräch und merken, dass sie nicht allein sind mit ihren Fragen.“
Wer eine Frage hat oder Unterstützung braucht, kann sich einfach per Telefon, Kurznachrichtendienst Signal, SMS oder E-Mail beim Team melden. Auch die Zentrale der Diakonie ist ansprechbar unter 04331-69630. Die beiden Mitarbeiterinnen des Baby-Mobils sind wie folgt zu erreichen:
Sylvia Gerdes E-Mail: s.gerdes@diakonie-rd-eck.de, Telefon: 0162-393 31 02
Sonja Pieper E-Mail: s.pieper@diakonie-rd-eck.de, Telefon: 0173-548 90 32