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Von mitreißend bis nachdenklich

  • Das Duo "Zhok": Tanja Opp (Akkordeon) und Gerhard Breier (Klarinette, Gitarre, Gesang)

Eckernförde – Am kommenden Montag vor 75 Jahren hat die Rote Armee die Häftlinge des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau befreit, das größte deutsche Vernichtungslager während der Zeit des Nationalsozialismus. Zum „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ hat das Eckernförder Duo „Zhok“ eigens ein Programm erarbeitet: Klezmer, jiddische Lieder und Texte sind bei freiem Eintritt zu hören

  • am Sonnabend, 25. Januar um 19.30 Uhr in der Erlöserkirche in Owschlag und

  • am Sonntag, 26. Januar um 17 Uhr in der Borbyer Kirche in Eckernförde.

Als Musik der osteuropäischen Juden hat Klezmer einen besonderen Bezug zu diesem Gedenktag. Die Melodien im Wechsel zwischen überschwänglich lebensbejahend und fröhlich bis zu besinnlich und andächtig, die Rhythmen von wiegend bis mitreißend: Seit den 1970er Jahren erlebt Klezmer weltweit eine Renaissance. Der Klarinettist Giora Feidmann hat dazu ebenso beigetragen wie die vorwärtstreibende Begleitung auf Hochzeiten und anderen Festen. „Klezmer ist für uns nicht nur ein Musikstil, sondern ein emotional-menschliches Bekenntnis“, sagt Gerhard Breier. Gemeinsam mit Tanja Opp (Akkordeon) bildet der 60-Jährige (Klarinette, Gitarre, Gesang) „Zhok“.

Das Duo bringt an diesem Abend aber nicht nur lebensfrohe Melodien zu Gehör, sondern auch Lieder in jiddischer Sprache und Texte voller Vielfalt: von Beispielen jüdischen Humors bis hin zu Texten, die in den KZs der Nazis entstanden. Klezmer (wörtlich „Gefäß des Liedes“) ist eine aus dem Judentum stammende Volksmusiktradition. Um das 15. Jahrhundert herum entwickelten Musikanten einen eigenen Stil weltlicher jüdischer Musik; sie orientierten sich an religiösen Traditionen, die bis in biblische Zeiten zurückreichen. Dieser Stil hat sich seitdem ständig weiter entwickelt – in Deutschland allerdings mit Zwangsunterbrechungen.

Gerhard Breier widmet sich seit 20 Jahren der Interpretation traditioneller Klezmerstücke und jiddischer Lieder, authentisch und innovativ zugleich. Für sein Bandprojekt „Klezmerics“ erhielt er den Kulturförderpreis des Landes Schleswig-Holstein. Zu seinen Arbeiten zählen Auftragskompositionen („Neue Musik gegen rechts“) ebenso wie Produktionen für das ausgezeichnete Projekt "O bittre Zeit – Lagerlieder 1933 bis 1945" des Dokumentations- und Informationszentrums Emslandlager.


Duo „Zhok“ am Sonnabend, 25.1. um 19.30 Uhr in der Erlöserkirche in Owschlag
und am Sonntag, 26.1. um 17 Uhr in der Borbyer Kirche in Eckernförde.

Der Eintritt ist frei, Spenden sind erwünscht.


Kirche im Norden